Das Pick up-Modell in vier Shell-Tankstellen im Raum Minden bei Hannover läuft offenbar nicht so, wie es sich die Initiatoren vorgestellt haben. Die geplante Ausweitung von „Apotank“ auf 20 Standorte verzögert sich. Weitergehen soll es aber auf jeden Fall. „Wir machen gerade eine Strategieplanung“, sagte Hermann Rohlfs gegenüber APOTHEKE ADHOC. Der Apotheker aus Uslar hatte die Idee zu dem neuen Pick up-Modell.
Konkrete Zahlen zum bisherigen Erfolg des Modells will Rohlfs nicht nennen. Zum Aufgeben sei es jedenfalls viel zu früh. Lediglich bei der Wahl der ersten Standorte räumt er Fehler ein: „Beim nächsten Mal werden wir es großstädtischen Regionen versuchen“, kündigte Rohlfs an. Vor September wird es mit neuen „Apotankstellen“ aber vermutlich nichts.
Immerhin hat auch Shell beim Rollout ein Wörtchen mitzureden. Und beim Mineralölkonzern hat man sich über die ersten Reaktionen auf das Modell offenbar erschreckt: „Shell war ein bisschen nervös, weil auch Nachfragen von Politikern kamen“, sagte Rohlfs. „Wenn Shell damit eine politische Diskussion in Gang setzt, die negativ auf den Konzern zurückfällt, machen die sofort einen Rückzieher.“ Doch nach der ersten medialen Welle und kritischen Reaktionen von Kunden und Apothekern ist laut Rohlfs wieder Ruhe eingekehrt. Bei Shell war bislang niemand zu dem Thema zu erreichen.
Rohlfs selbst wollte vor dem geplanten bundesweiten Rollout die politischen Entwicklungen abwarten. Da es offenbar vorerst keine gesetzlichen Änderungen für Pick up-Stellen gibt, will Rohlfs gemeinsam mit Shell den Markt analysieren und über weitere Standorte nachdenken.
Bei Shell ist einem Bericht der „Auto Bild“ zufolge schon die nächste Kooperation geplant: An 600 der 2200 Shell-Tankstellen soll es demnach bald Geldautomaten der Postbank geben. Im gleichen Beitrag berichtet die Zeitung auch über Apotank. Titel: „Shell wird Bank und Apotheke.“
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