Selbstständigkeit: Jede:r Vierte mit Filialen Patrick Hollstein, 09.05.2022 10:20 Uhr
Auch im vergangenen Jahr ist die Zahl der Apotheken gesunken, und erneut traf es besonders die Zahl der selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker: Erstmals gab es weniger als 14.000 Inhaberinnen und Inhaber. Auffällig auch: Die Zahl der Einzelapotheken ist auf einem neuen Tiefstand.
Laut Abda-Statistik gab es Ende 2021 insgesamt 18.461 Apotheken, das waren 292 weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Haupt- und Einzelapotheken – und damit die Zahl der selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker – sank um 392 auf 13.718 und lag damit erstmal unter 14.000. Umgekehrt stieg die Zahl der Apotheken, die als Filiale betrieben werden, um 100 auf 4743.
Die Zahl Einzelapotheken lag bei 10.353, das waren 458 weniger als ein Jahr zuvor. Entsprechend stieg die Zahl der Hauptapotheken, zu denen mindestens eine Filiale gehört, um 66 auf 3365. Unter allen Selbstständigen betreibt damit jede:r Vierte also einen Apothekenverbund mit mindestens zwei Standorten. 2314 Inhaber:innen betreiben neben ihrer Hauptapotheke eine Filiale (17 Prozent), 724 zwei Filialen (5 Prozent) und 327 die Höchstzahl von drei Filialen (2 Prozent).
Vor zehn Jahren lag die Zahl der „Apotheker:innen in ihrer Apotheke“, also der Selbstständigen ohne Filiale, noch bei 14.788. Seitdem sind 4435 Einzelapotheken verloren gegangenen, ein Rückgang um 30 Prozent. Parallel kamen seit 2011 entsprechend 576 Inhaber:innen mit Filialen dazu, ein Plus von 21 Prozent.
44 Prozent in Filialverbund
Von allen Apotheken gehören damit 8108 zu einem Filialverbund, das sind mittlerweile 44 Prozent. 4628 Standorte gehören dabei zu einem 2er-Verbund (25 Prozent aller Apotheken) und 2172 zu einem 3er-Verbund (12 Prozent). 1308 Betriebsstätten und damit 7 Prozent sind Teil einer Gruppe aus vier Apotheken.
Um etwa mehr als einen Prozentpunkt pro Jahr wächst mit großer Beständigkeit der Anteil der Apotheken, die zu einem Filialverbund mit 2,3 oder 4 Standorten gehören. Vor zehn Jahren noch 29 Prozent. Schon in zwei Jahren könnte dann der Punkt erreicht sein, an dem es genauso viele Apotheken in Filialverbünden gibt wie Einzelapotheken.