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Schutzschirm für Schneekoppe

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Berlin -

Der Naturkosthersteller Schneekoppe hat beim Amtsgericht Tostedt die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens beantragt. Damit hat das Unternehmen mit Sitz in Krefeld drei Monate Zeit, um einen neuen Sanierungsplan auszuarbeiten. Anderenfalls droht das Aus.

Schneekoppe ist mit knapp 7 Millionen Euro überschuldet, weil seit Jahren die Umsätze zurückgehen und kein Gewinn erwirtschaftet wird. 2010 hatte das Unternehmen eine Anleihe über 10 Millionen Euro herausgegeben. Die im September fälligen Zinsen von 6,25 Prozent hätten zur Zahlungsunfähigkeit geführt.

Laut Sanierungsgeschäftsführer Andreas Liebaug von der Kanzlei BBL Bernsau Brockdorff hat Schneekoppe den Wendepunkt bereits erreicht: „Das Unternehmen ist, wenn auch auf niedrigerem Umsatzniveau, wieder auf Wachstumskurs.“

Die Erlöse von Schneekoppe haben sich alleine seit 2008 von 32 auf 15 Millionen Euro mehr als halbiert. In den Apotheken wird vor allem das Abnehmpulver aus der Reihe Vitasan vertrieben, die allerdings auch im firmeneigenen Webshop erhältlich ist. Im vergangenen Jahr wurde der Vertriebspartner gewechselt: An die Stelle von Wepa trat die Alliance-Tochter Skills in healthcare.

Im Lebensmitteleinzelhandel arbeitet Schneekoppe mit dem Müslihersteller Kölln zusammen, der auch zu den Gesellschaftern des Unternehmens gehört. 1927 von Fritz Klein in Schlesien gegründet und nach dem Krieg in Bremen wieder aufgebaut, wurde Schneekoppe regelrecht herumgereicht: Nach Müller's Mühle, Eckes, Laurens-Spethmann und Christoph Pauly kaufte 2007 der Unternehmer Gerald Wagener die Firma.

Wagener setzte mehrere Geschäftsführer vor die Tür und holte den ehemaligen Reemtsma-Vorstand Dieter Weng sowie den Zuckerhersteller Pfeiffer & Langen (Diamant Zucker) als Partner an Bord.

Pfeiffer & Langen verkaufte seine Anteile später an den Finanzinvestor Change Capital, der noch vor zwei Jahren sein Paket auf 71 Prozent aufgestockt, nun aber ebenfalls das Handtuch geworfen hat.

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