Der französische Gasehersteller Air Liquide will seine deutsche Tochter Schülke & Mayr veräußern.
Air Liquide führe wegen des Desinfektionsmittelherstellers exklusive Verkaufsgespräche mit dem Finanzinvestor EQT, teilte der Linde-Konkurrent am Dienstag in Paris mit. Bereits Mitte November hatte Air Liquide bekannt gegeben, einen Verkauf von Schülke zu prüfen. Der französische Gasehersteller ist gerade dabei, sich von Unternehmensteilen zu trennen, die nicht zu seinem Kerngeschäft Gase und Gesundheitswesen gehören.
Das 1889 in Hamburg gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 1250 Mitarbeiter. Schülke & Mayr mit Sitz in Norderstedt verkauft seine Produkte in mehr als 100 Ländern und produziert in eigenen Werken neben Deutschland auch in Frankreich und Brasilien.
Seit 1996 gehört der Hersteller zur französischen Gruppe Air Liquide; zuvor war die Firma zwei Jahre lang Teil von Reckitt Benckiser. Die Topmarke Sagrotan behielt der britische Konzern, als er das Unternehmen, zu dem das Konkurrenzprodukt Ocetinsept gehört, weiterverkaufte. Schülke hat 22 Niederlassungen in 100 Ländern und erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von 335 Millionen Euro. Mit Desinfektionsmitteln wurden 2016 rund 40 Millionen Euro eingenommen, 10 Prozent mehr als im Vorjahr.
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