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Schlecker-Kinder ziehen Bilanz

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Berlin -

Nachdem viel über das verbliebene Vermögen der Schlecker-Familie spekuliert wurde, melden sich nun die Kinder Meike und Lars zu Wort. Anton Schlecker „besitzt kein Vermögen mehr“, gaben sie in einer Stellungnahme zu Protokoll. „Vom Sportwagen bis zur schönen Uhr hat er alles als Teil der Insolvenzmasse abgeben müssen.“

 

Die Schlecker-Familie steht in Kritik, mit ihrem Privatvermögen die Zerschlagung nicht abgewendet zu haben. Durch die Pleite des Vater hätten sie jedoch auch Geld verloren, sagten die Kinder des Firmengründers. In den vergangenen Jahren hätten sie 49 Millionen Euro als private Einlagen investiert.

Über die gemeinsame Dienstleistungsgesellschaft seien zudem rund 64 Millionen Euro geflossen. „Mit diesem Geld gehen wir genauso wie alle anderen nicht vorrangigen Gläubiger in die vermutlich recht magere Quote ein und werden es sicherlich nicht zurückbekommen“.

Sie selbst und ihre Mutter verfügten noch über eigenes Vermögen; die Eltern hätten Gütertrennung vereinbart. Da der Insolvenzverwalter alle Übertragungen innerhalb der Familie rückwirkend für zehn Jahre überprüfen wird, könnten insbesondere Transaktionen aus den letzten vier Jahren noch einmal aufgerollt werden: Man kooperiere mit dem Insolvenzverwalter und werde strittige Fälle „selbstverständlich diskutieren und gegebenenfalls rückübervergüten“.

Die Schuld für das Ende der Schlecker-Ära sehen sie als „Ergebnis unternehmerischer Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre“. „Wir haben zu spät begonnen, konsequent und mit allem Nachdruck gegenzusteuern“.

Die Firma sei ihr „Lebensinhalt“ gewesen. „Es ist ein Schock, eine Tragödie und ein Desaster“, beschreiben Meike und Lars ihr derzeitiges Gefühl. „Wir wollen nicht jammern“, sagten sie. Den vielen ehemaligen Schlecker-Mitarbeitern gehöre ihr Dank. Die Kinder hätten sich eine Transfergesellschaft gewünscht und sehen die Gewerkschaft verdi in der Insolvenz „in der Rolle des Verteidigers des Flächentarifvertrags gefangen“.

In Deutschland schließen die verbliebenen 2800 Schlecker-Filialen Ende Juni. Der Konzern war zerschlagen worden. Wie es mit den Tochtergesellschaften „Ihr Platz“ und XL weitergeht, ist bislang unklar. Noch immer wird nach einem Investor gesucht.

 

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