Drogerieketten

Schlecker: Kein wesentliches Privatvermögen

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Bei der Drogeriekette Schlecker nimmt der Insolvenzverwalter die Zügel in die Hand. Nachdem er heute vom Amtsgericht Ulm zum sogenannten vorläufigen „starken“ Verwalter ernannt wurde, hat Arndt Geiwitz nun die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über das Vermögen von Schlecker. Dies teilte der Konzern auf seiner ersten Pressekonferenz seit Jahrzehnten in Ehingen bei Ulm mit. Da Firmenchef Anton Schlecker seine gesamten Geschäfte als eingetragener Kaufmann betreibt, bedeutet die Pleite für ihn in der Konsequenz die Privatinsolvenz.

Laut Meike Schlecker, Tochter des Firmengründers, ist aus der privaten Kasse nicht viel zu holen: Auch innerhalb der Familie gebe es keine wesentlichen privaten Vermögen mehr. Die verfügbaren Mittel seien in den vergangenen Jahren zur Stabilisierung reinvestiert worden.

Laut Geiwitz hat allerdings das Unternehmen „in vielerlei Hinsicht Substanz“: Die Auslandsgesellschaften seien eigenständig und profitabel; auch der größte Teil der deutschen Filialen schreibe schwarze Zahlen. Auch gebe es keine Bankverbindlichkeiten; vielmehr habe sich der Konzern durch Lieferantenschulden in zweistelliger Millionenhöhe in die Insolvenz manövriert. Laut Geiwitz kann der Betrieb derzeit ohne Einschränkungen fortgeführt werden: Insgesamt gebe es 140 Lieferzusagen, darunter von Firmen wie Procter & Gamble, Beiersdorf, Unilever und die Henkel-Gruppe. In der vergangenen Wochen hatte sich Schlecker mit der Einkaufsgemeinschaft Markant geeinigt.

 

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