Versandapotheken

Schlecker dementiert Vitalsana-Verkauf

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Die Drogeriekette Schlecker dementiert Gerüchte über einen Verkauf von Vitalsana. Lediglich über Kooperationen zum Beispiel im Vertrieb von Vitalsana werde verhandelt, so ein Konzernsprecher. Was damit gemeint ist, war in Ehingen bislang nicht zu erfahren. Das Manager Magazin hatte zuvor unter Berufung auf Insider berichtet, dass Schlecker darüber nachdenke, die Versandapotheke oder das hauseigene Online-Geschäft abzustoßen. Auch Auslandstöchter, etwa in Spanien, stünden zur Disposition, heißt es in dem Bericht.


„Über Anteilsverkäufe verhandeln wir nicht“, sagte ein Konzernsprecher. Die Drogeriekette führt laut Manager Magazin Gespräche mit den Finanzinvestoren Apax und Bain Capital. Diesbzüglich gibt es auch kein Dementi: Man habe bereits in der Vergangenheit „verschiedene Optionen für Kooperationen und Partnerschaften geprüft“, zitiert das Magazin Gründersohn Lars Schlecker. Schlecker werde auch in Zukunft „sich bietende Gelegenheiten nutzen“.

Die Drogeriekette könnte frisches Geld gut brauchen: Schlecker schreibt nach früheren Aussagen seit 2008 rote Zahlen und rechnet auch in diesem Jahr wieder mit einem Verlust. Im Geschäftsjahr 2010 war der europaweite Umsatz um rund 650 Millionen Euro auf 6,55 Milliarden Euro gesunken. Für Kosten in dreistelliger Millionenhöhe sorgt laut Bericht auch der Umbau des deutschen Filialnetzes – 800 unrentable Zweigstellen wurden geschlossen, das ist etwa jede zehnte Filiale.

Trotz der hohen Investitionen sei Schlecker nicht darauf angewiesen, Teile des Unternehmens zu verkaufen, sagte der Sprecher. Es gebe keine Probleme, den Umbau aus eigener Kraft zu finanzieren. Alles deute darauf hin, dass Schlecker 2012 wieder schwarze Zahlen schreiben werde. „Die deutliche Mehrzahl unserer Märkte ist profitabel.“


Einen Eigentümerwechsel werde es daher nicht geben: Die Drogeriekette sei zu 100 Prozent in Familienbesitz, und das werde auch so bleiben, sagte der Konzernsprecher.

Vitalsana soll 2010 in die schwarzen Zahlen gekommen sein. In den ersten beiden Jahren hatten sich Verluste von knapp 20 Millionen Euro angehäuft. Im Oktober war die Geschäftsführung erweitert worden: Der ehemalige VSA-Geschäftsführer Hermann Schallenmüller verantwortet bei der Schlecker-Tochter seitdem die Bereiche Vertrieb und Marketing. Bis dahin hatte Apotheker Klaus Hübner alleine die Verantwortung für die Versandapotheke gehabt.

 

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