Drogerieketten

Schlecker: Betriebsrat fordert Staatshilfe

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Berlin -

Bei der angeschlagenen Drogeriekette Schlecker sucht man derzeit nach Möglichkeiten, den Konzern vor dem Untergang zu bewahren. Der Betriebsrat hat nun den Staat aufgefordert, finanzielle Hilfen beizusteuern. Um die Politik davon zu überzeugen, zeichnet die Arbeitnehmervertretung der Drogeriekette ein grausiges Szenario: Ohne die Schlecker-Filialen könnte die Versorgung auf dem Land zusammenbrechen.

 

„Schlecker-Filialen sind für die Grundversorgung auf dem Land unverzichtbar“, sagte Elke Lill, Rechtsanwältin der Münchener Kanzlei Bell, Helm & Partner und Beraterin des Gesamtbetriebsrats, gegenüber dem Manager Magazin. Die Versorgungssituation könnte sich noch weiter verschlechtern, wenn es zu weiteren Schließungen käme: „Insbesondere ältere Menschen ohne Auto und Internetzugang würden erhebliche Probleme bekommen, überhaupt noch Waren einkaufen zu können“, sagt Lill.

Mit finanziellen Zuschüssen des Staates oder des Europäischen Sozialfonds (ESF), der für die Unterstützung strukturschwacher Regionen ins Leben gerufen wurde, könnte die Drogeriekette die Verluste der Dorfläden ausgleichen, argumentiert der Betriebsrat.

Mecklenburg-Vorpommern hatte bereits Ende Januar signalisiert, helfen zu wollen: „Es muss alles getan werden, dem Unternehmen eine tragfähige Zukunft zu eröffnen und den Beschäftigten eine Perspektive zu geben“, sagte Gesundheits- und Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD). In Schleswig-Holstein werden seit 2005 kleinere Einzelhandelsgeschäfte in abgelegenen Gebieten finanziell unterstützt.

 

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