HeidelbergCement

Scheifele sucht Investoren

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Der zur Merckle-Gruppe gehörende Baustoffkonzern HeidelbergCement beschleunigt einem Pressebericht zufolge die Suche nach neuen Investoren. Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Finanzkreise berichtete, führt Firmenchef Bernd Scheifele Gespräche mit potenziellen Geldgebern. Dafür stehe er mit möglichen Investoren in Asien im Kontakt - aber auch mit wohlhabenden Familien in Südwestdeutschland. Der mit zwölf Milliarden Euro verschuldete Konzern wolle seine Eigenkapitalbasis stärken und Kreditlaufzeiten verlängern. Eine Sprecherin des Unternehmens wollte den Bericht am Mittwoch nicht kommentieren.

Deutschlands größten Baustoffhersteller drückt eine milliardenschwere Schuldenlast, nachdem der Konzern 2007 den britischen Konkurrenten Hanson gekauft hatte. Die Merckle-Gruppe des Anfang des Monats gestorbenen Industriellen Adolf Merckle war Ende vergangenen Jahres in eine finanzielle Schieflage geraten. Auf Druck der Gläubigerbanken muss die Familie sich nun von einem Teil ihrer Firmen trennen. Neben dem Baustoffkonzern HeidelbergCement gehört der Großhändler Phoenix dazu sowie der Generikahersteller Ratiopharm.

HeidelbergCement hatte nach dem Selbstmord des Milliardärs angekündigt, die Eigenkapitalbasis zu stärken. Dazu gehört auch der Verkauf von Unternehmensteilen. Seitdem kursieren Spekulationen, welcher der Konkurrenten Interesse anmelden könnte. Marktbeobachter halten zudem eine Kapitalerhöhung von HeidelbergCement für möglich, um frisches Geld in die Kassen zu holen.

Nach dem Bericht des „Handelsblattes“ sollen Gläubigerbanken recht zuversichtlich sein, dass die Finanzprobleme relativ zügig bewältigt werden können. Man gehe davon aus, dass es letztlich gelingen werde, neue Kapitalgeber zu finden. Grundlagen für die Hoffnung seien vor allem die Aussicht auf positive Effekte der staatlichen Konjunkturprogramme sowie ein operatives Ergebnis, das für 2008 bei zwei Milliarden Euro erwartet werde.

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