Der französische Pharmakonzern Sanofi streicht seine deutsche Forschungs- und Entwicklungsabteilung zusammen. Bis Ende kommenden Jahres sollen 330 Stellen wegfallen. Die Gewerkschaft IG Bergbau-Chemie-Energie (IG BCE) hat zu einer Protestkundgebung im Industriepark Höchst aufgerufen, wo Sanofi die weltweit größte Insulin-Produktion betreibt. Laut Gewerkschaft arbeiten am Standort rund 7500 Menschen, davon rund 1500 in Forschung und Entwicklung.

Bereits 2009 hatte der Konzern 150 Stellen in der Frankfurter Forschung gestrichen und im darauffolgenden Jahr die Schließung eines Standorts im nahen Hattersheim bekanntgegeben, dem weitere 114 Jobs zum Opfer fallen sollten. Sanofi begründete den neuerlichen Schnitt mit dem strengen Wettbewerb und harten Kostendruck in der Branche.

Sanofi strebt nach eigenen Angaben möglichst sozialverträgliche Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter an. Die IG-Bezirksleiterin Catharina Clay sieht keine Notwendigkeit der Stellenstreichung: „Wir wollen möglichst viele Arbeitsplätze erhalten und auf jeden Fall betriebsbedingte Kündigungen vermeiden“, sagte sie. Sie könne auch nicht nachvollziehen, wie die Produktivität mit weniger Forschung und Entwicklung steigen solle. Diese gehöre in die unmittelbare Nähe der Produktion.