Sanofi-Mann wird Eucerin-Vorstand Patrick Hollstein, 03.02.2017 15:21 Uhr
Beiersdorf bekommt zum 15. Februar mit Vincent Warnery einen Vorstand für die Marken Eucerin, Hansaplast und La Prairie. Warnery war bis November bei Sanofi als Senior Vice President für das globale Consumer-Geschäft zuständig. Im Vorfeld der Übernahme der OTC-Sparte von Boehringer Ingelheim hatte er den Posten an den ehemaligen Bayer-Manager Alan Main abgegeben.
Warnery begann seine Karriere nach seinem Master in Business Administration 1991 bei Procter & Gamble. Anschließend arbeitete der Franzose 15 Jahre lang in verschiedenen führenden Funktionen für L'Oréal in Europa, Asien und Lateinamerika. 2011 wechselte er zu Sanofi, wo er das weltweite Consumer-Geschäft betreute.
„Beiersdorf ist in den letzten Jahren auf der Grundlage der erfolgreichen Blue Agenda Strategie mit Nivea stark gewachsen“, sagte Konzernchef Stefan F. Heidenreich. „Insbesondere bei Eucerin, Hansaplast und La Prairie sehen wir weiteres Wachstumspotenzial in der Zukunft. Dieses wollen wir mittels Investitionen und Innovationen heben, unterstützt durch ein neues Management und neue Geschäftschancen.“
Mit Warnery werde ein Manager in den Vorstand berufen, der über umfangreiche Branchen- und Auslandserfahrung in diesem Bereich verfüge, so Heidenreich. „Wir freuen uns, dass wir Vincent Warnery als neues Mitglied für unser Führungsteam gewinnen konnten.“
Beiersdorf geht auf den Apotheker Paul Beiersdorf und den Hautarzt Dr. Paul Gerson Unna zurück. Gemeinsam entwickelten sie 1882 die ersten medikamentösen, sofort gebrauchsfertigen Wundschnellverbände und meldeten dafür ihr erstes Patent an. Das Datum der Patentschrift, der 28. März 1882, gilt zugleich als das Gründungsdatum der Firma.
1890 übernahm der Apotheker Dr. Oscar Troplowitz das Unternehmen und intensivierte die Forschung an einem selbstklebenden, wirkstofffreien Pflaster. 1918 verstarb er, vier Jahre vor der Marktreife von Hansaplast. Nach dem Tod des Firmeninhabers wurde Beiersdorf zunächst in eine GmbH und dann 1922 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
Heute gehört der Konzern mehrheitlich der Familie Herz, die in den 1970er Jahren eingestiegen war und 2003 große Teile der Allianz-Aktien übernommen hatte. Zuvor war lange über eine Übernahme und die Zerschlagung des Unternehmens durch den US-Konzern Procter & Gamble spekuliert worden. Zur Familienholding Maxingvest gehören auch die Handelsketten Tchibo, Libri, Blume2000 und Vapiano. Laut Medienberichten aus dem vergangenen Jahr soll Maxingvest eine neue Rechtsform bekommen, sodass kein Erbe ohne die Zustimmung der anderen aussteigen kann.