Chefwechsel beim Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac: Der bisherige Vorstandsvorsitzende Franz-Werner Haas nimmt zum 31. März nach drei Jahren im Amt seinen Hut. Neuer CEO wird Alexander Zehnder, der zuvor als Manager beim Schweizer Pharmakonzern Roche Karriere machte und zuletzt beim französischen Pharmaunternehmen Roche weltweit den Bereich Onkologie verantwortete.
Curevac galt im Zuge der Corona-Pandemie zunächst als einer der Hoffnungsträger bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus. Im Gegensatz zu Biontech und Moderna, die mit ihren innovativen Impfstoffen Milliardengewinne einfahren, kämpfte Curevac mit hohen Verlusten. Letztlich konnte das Unternehme nicht Schritt halten und zog seinen Impfstoffkandidaten erster Generation – CVnCoV – wegen vergleichsweise schwacher Wirksamkeit aus dem Zulassungsverfahren zurück.
Ein Grund für die schlechtere Wirksamkeit könnte die Wahl der falschen Technologie sein. Doch auch andere Gründe wie fehlende Proband:innen und immer neu auftretende Varianten wurden im Rahmen von verschiedenen Presseterminen genannt.
Im Sommer vergangenen Jahres hatte das Unternehmen in Deutschland eine Klage gegen den Konkurrenten Biontech und zwei Tochterunternehmen eingereicht. Es ging um Patentrechtsverletzung. Curevac forderte eine „faire“ Entschädigung für die Verletzung einer Reihe der geistigen Eigentumsrechte aus mehr als zwei Jahrzehnten Pionierarbeit in der mRNA-Technologie, die bei der Herstellung und dem Verkauf des Impfstoffs Comirnaty von Biontech/Pfizer (Deutschland/USA) verwendet wurden. Die Klage wurde vor dem Landgericht Düsseldorf erhoben.
Allerdings hatte Curevac zuletzt positive Daten für die gemeinsam mit GlaxoSmithKline (GSK) entwickelten mRNA-Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 und Grippe vorgelegt und will diese nun in die nächsten Phasen der klinischen Entwicklung bringen.
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