Der französische Pharmahersteller Sanofi-Aventis hat rechtliche Schritte gegen die Zulassungantrag eines Clopidogrel-Präparates eingeleitet. Hintergrund ist offenbar die Zulassung eines neuen Arzneimittels mit dem Wirkstoff Clopidogrelbesilat. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte gestern ein entsprechendes Produkt in seine Datenbank aufgenommen.
Nach Angabe des französischen Konzerns handelt es sich dabei allerdings um eine andere Salzform des Wirkstoffs als die in Plavix (Clopidogrelhydrogensulfat) enthaltene. Außerdem sei das Produkt im Vergleich zum Original nur für eine eingeschränkte Zahl von Indikationen zugelassen. Daher ist die Zulassung nach Ansicht von Sanofi unter „Verletzung des Zulassungsrechts unrechtmäßig erworben“. Der Patentschutz des Plättchenaggregations-Hemmers läuft eigentlich erst im Jahr 2013 aus.
Auch Bristol-Myers Squibb, Hersteller des zweiten in Deutschland vermarkteten Clopidogrel-Präparates Iscover, prüft derzeit den Zulassungsantrag. Eine Sprecherin sagte gegenüber APOTHEKE ADHOC, dass das Unternehmen seine "Rechte auf geistiges Eigentum energisch verteidigen" und gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten werde.
Bei dem Hersteller des Konkurrenzpräparates könnte es sich um die Schweizer Pharmagruppe Schweizerhall mit Sitz in Basel handeln. eine Sprecherin von Sanofi wollte diese Angaben nicht bestätigen. Medienberichten zufolge hat das Unternehmen bereits Sandoz/Hexal und Ratiopharm als Vermarktungspartner gewonnen. Sowohl Hexal als auch Ratiopharm bestätigten die Partnerschaft gegenüber APOTHEKE ADHOC. Wann das entsprechende Produkt auf den Markt kommt, steht nach Aussage beider Unternehmen bislang noch nicht fest.
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