Vier Jahre nach seinem Amtsantritt droht dem Chef des französischen Pharmakonzerns Sanofi, Oliver Brandicourt, laut einem Pressebericht die Ablösung. Wie die Zeitung „Le Figaro“ am Dienstag ohne Nennung von Quellen berichtete, könnte es schon in den kommenden Monaten zu einem Wechsel an der Unternehmensspitze kommen.
Dabei habe Sanofi neben mehreren internen Kandidaten auch die amtierende Pharmachefin des Darmstädter Merck-Konzerns, Belen Garijo, ins Visier genommen. Die gebürtige Spanierin war vor ihrem Wechsel zum Dax-Unternehmen bereits Spitzenmanagerin bei Sanofi-Aventis. Als möglichen Nachfolger aus dem eigenen Konzern ziehe Sanofi unter anderem David Loew aus der Impfstoffsparte und Medizinchef Ameet Nathwani in Betracht, so die Zeitung.
Brandicourt hatte im April 2015 das Ruder bei Sanofi übernommen – wenige Monate nach dem Rauswurf seines Vorgängers Chris Viehbacher. Sanofi hatte Brandicourt zuvor vom deutschen Bayer-Konzern abgeworben.
Dass es nun erneut zu einem Wechsel an Unternehmensspitze kommen soll, hat laut Zeitung mit der jüngsten Geschäftsentwicklung des Konzerns zu tun. Sanofi kämpft seit langem mit einem schwierigen Insulingeschäft in den USA und hat sich zuletzt durch milliardenschwere Zukäufe in neue Therapiefelder vorgewagt. Brandicourt hatte damit den Beginn einer neuen Wachstumsära versprochen. Tatsächlich konnte Sanofi zuletzt drei Quartale infolge wieder Umsatz und Ergebnis steigern.
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