Italien

Sanofi-App: Patienten bestellen, Apotheken liefern

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Berlin -

Sanofi hat in Italien eine App auf den Markt gebracht, mit der sich Patienten Medikamente von der Apotheke nach Hause liefern lassen können.

Üwell heißt die Anwendung, die seit wenigen Tagen auf dem Markt ist. Sie soll Patienten ermöglichen, ihre gesundheitsbezogenen Daten an einem Ort zu speichern. „Üwell ist momentan die innovativste Plattform im Gesundheitswesen“, sagt Fabio Mazzotta, Geschäftsleiter der Consumer Healthcare-Sparte in Italien.

Per Foto kann man seine Medikamente katalogisieren und sich von der App an ihr Ablaufdatum erinnern lassen. Auch wann der nächste Arztbesuch oder die nächste Impfung ansteht, weiß Üwell. Bald soll man die Software nutzen können, um sich von medizinischem Fachpersonal beraten zu lassen. „Monat für Monat werden neue Funktionen und Services hinzukommen“, so Mazzotta.

Wer krank ist, soll das Haus gar nicht mehr verlassen müssen – Medikamentenlieferung sei Dank. Der Patient gibt das benötigte Medikament in die App ein, die ihm dann die nächste Apotheke anzeigt, aus der das Medikament geliefert werden kann. Eine Lieferung innerhalb von 60 Minuten kostet 3,45 Euro, wer ein bestimmtes Zeitfenster angibt, bezahlt 1,99 Euro, die Abholung in der Apotheke ist kostenlos.

Bei der Bestellung von Rx-Medikamenten kann das Rezept per Foto an die Apotheke geschickt werden. Es wird bei der Lieferung an den Boten übergeben. Alternativ kann man den Kurier auch bitten, das Rezept in der Arztpraxis abzuholen und dann das Medikament aus der Apotheke zu besorgen. Gezahlt wird bei Lieferung, da noch kein Online-Zahlungen möglich sind.

Bisher ist der Service in sechs Städten verfügbar – Bologna, Cagliari, Florenz, Mailand, Palermo und Turin – soll aber ausgeweitet werden. Wie viele Apotheken mitmachen, ist nicht bekannt. Laut der Digitalagentur Accenture Interactive, die die Anwendung für Sanofi entwickelt hat, will man sich mit Üwell zunächst auf Italien konzentrieren und die App später in weiteren Ländern auf den Markt bringen.

Ob die App auch in Deutschland auf den Markt kommen wird, ist noch unklar. Die Patienten stehen der Digitalisierung des Gesundheitswesen zumindest offen gegenüber, wie eine Studie der Apobank zeigte. Sie erwarten vor allem Anwendungen, die ihnen die Kommunikation erleichtern: Dazu gehört die Online-Terminvereinbarung (59 Prozent), der Austausch mit Ärzten und Apothekern per E-Mail (32 Prozent), die Telefonsprechstunde (27 Prozent) und die Online-Sprechstunde (26 Prozent).

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