Versandapotheken

Sanicare plant Apothekenkooperation

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Die Versandapotheke Sanicare bastelt an einer eigenen Apothekenkooperation: In den kommenden zwei Jahren will Sanicare-Chef Johannes Mönter ein Netzwerk von bis zu 50 stationären Apotheken etablieren - vermutlich sogar unter dem Namen der Versandapotheke. Schwerpunkt wird die Versorgung von Krankenhäusern und Pflegeheimen. Der Außendienst ist bereits unterwegs, um Apotheken zu sammeln.

Während Sanicare den Einkauf organisiert und die eigene jahrelange Expertise zur Verfügung stellt, sollen die Apotheken die Patienten betreuen und den Kontakt zu den Einrichtungen halten. Dafür werden sie am Versandhandelsumsatz beteiligt - in welcher Höhe, ist noch nicht bekannt. Geplant ist jedenfalls ein flächendeckendes Apothekennetzwerk mit einem vertraglich fixierten Gebietsschutz und einer Umkreisabdeckung von 100 bis 200 Kilometern. Auf diese Weise will Sanicare - insbesondere in Ballungsgebieten - etwa 1,6 Millionen Kunden versorgen.

Sanicare will die Apotheken bei der Versorgung der Heime unterstützen, inklusive Verblisterung und Qualitätsmanagement. Auch den Einstieg in Homecare-Konzepte will Mönter seinen neuen Partnern erleichtern. Die Apotheken vor Ort sollen den Kontakt zu den Einrichtungen halten, im Notfall Arzneimittel ausliefern und Stationsbegehungen durchführen.

Aus Sicht der Versandapotheke sollen beide Seiten von der Kooperation profitieren. Der zentrale Einkauf soll die Verhandlungsposition stärken. Sanicare verspricht sich außerdem einen verbesserten „Zugriff auf lokale Marktdaten“. Dafür will Mönter auf Teile seiner eigenen Erträge verzichten und nimmt unter Umständen eine „Verwässerung des Konzepts“ oder sogar eine „Imageschädigung“ in Kauf. Auf der anderen Seite will sich Sanicare schnell Marktanteile sichern, ohne selbst im großen Stil investieren zu müssen.

Im Bereich der integrierten Versorgung steht Mönter erstmals vor einer Kooperation mit den Krankenkassen. Einer Sprecherin zufolge steht der Abschluss eines Versorgungsvertrages kurz bevor.

Für die seit März bestehenden Betreuungsprogramme für Patienten mit Diabetes, Multipler Sklerose und Rheuma hat Sanicare einen Beratungsvertrag mit der Bertelsmann-Tochter Arvato unterschrieben. Mitarbeiter des IT-Unternehmens sollen helfen, die Arbeit in der Logistik und im Call-Center der Versandapotheke zu optimieren. Ziel sei es, die rund 50 angestellten Apotheker und PTAs im Kundencenter von kaufmännischen Aufgaben zu entlasten.

Die Sanicare-Unternehmensgruppe versorgt neben den 1,4 Millionen Kunden der Versandapotheke eigenen Angaben zufolge 50 Kliniken und etwa 700 ambulante Patienten in 500 Heimen. Mönter betreibt zudem drei Filialapotheken und ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) in Bad Laer. Insgesamt beschäftigt der Unternehmer 800 Mitarbeiter.

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