Versandapotheken

Sanicare ist insolvent

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Berlin -

Die Versandapotheke Sanicare ist zahlungsunfähig. Seit dem 25. September darf nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters über den Nachlass des kürzlich verstorbenen Inhabers Johannes Mönter verfügt werden. Das vorläufige Insolvenzverfahren wurde nach Auskunft der Bremer Kanzlei Schulze & Braun heute eröffnet. Zu den Details wollte sich der vorläufigen Insolvenzverwalter Ralph Bünning noch nicht äußern.

 

Sanicare ist nach eigenen Angaben die größte deutsche Versandapotheke und beliefert 50 Kliniken sowie mehrere hundert Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen, die von einer Pleite direkt betroffen wären.

Insgesamt erwirtschaftete die Gruppe 2011 Umsätze von rund 520 Millionen Euro. Über die Ertragslage ist nichts bekannt; allerdings war in der Branche schon über Finanzprobleme spekuliert worden. Bei Sanicare war bislang niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Auf der Homepage entschuldigt sich die Versandapotheke bei ihren Kunden: „Aufgrund eines erhöhten Arbeitsaufkommens verzögert sich die Auslieferung der Pakete in dieser Woche um wenige Tage.“ Bestellungen sind aber nach wie vor möglich.

Mit 216 Millionen Euro trug die Versandapotheke knapp 42 Prozent zum Umsatz der Unternehmensgruppe bei. Der Geschäftsbereich „Krankenhausversorgung und Großkunden“ machte 208 Millionen Euro, „Home-Care und Ärztebedarf“ 78 Millionen Euro. Bei den Filialen und Ladengeschäften setzte Sanicare 18 Millionen Euro um. Zur Unternehmensgruppe gehören sechs Apotheken, Mönter war außerdem Betreiber eines medizinischen Versorgungszentrums in Bad Laer.

 

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