Versandapotheken

Chefapotheker soll bei Sanicare einsteigen

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Berlin -

Sanicare-Chefapotheker Heinrich Meyer soll offenbar Mitinhaber der Versandapotheke werden. Die für gewöhnlich gut informierte Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) berichtet über einen Lapsus auf der Homepage von Sanicare. Dort soll Meyer vorübergehend schon als Mitinhaber gelistet worden sein. Eine Änderung der Besitzverhältnisse könnte tatsächlich anstehen, zunächst steht aber eine Einigung mit der Erbin des ehemaligen Mitinhabers Dr. Volkmar Schein an.

Auf seine vermeintlich neue Position angesprochen, sagte Meyer gegenüber der NOZ: „Das überrascht mich. Es gibt aktuell keinen Anlass, eine Änderung im Impressum durchzuführen.“ Laut Bericht gab er dann aber zu: „Dass sich etwas bewegt, wünschen wir uns. Doch die Mühlen mahlen langsam.“

Schein hatte Sanicare 2013 nach dem Tod des Gründers Johannes Mönter aus dem Nachlassinsolvenzverfahren zu einem Preis von 5,1 Millionen Euro erworben. Ende Juni 2014 wurde Sanicare dann in eine offene Handelsgesellschaft umgewandelt – Schein übertrug 50 Prozent der Anteile an Apotheker Christoph Bertram, der heute alleiniger Inhaber ist.

Im November 2015 hatte Schein einen weiteren OHG-Anteil von 45 Prozent an Bertram übertragen – wiederum unentgeltlich. Zu dieser Zeit hatte sich Schein aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Im Juli 2016 verstarb Schein durch Suizid. Zwischenzeitlich schaltete sich Scheins Ehefrau Ingrid Schein ein. Sie will die geschlossenen Verträge für ungültig erklären lassen. Schein habe sich zudem im Juni 2014 in einem Zustand der Geschäftsunfähigkeit befunden wegen einer psychischen Störung. Die Sache liegt noch vor dem Familiengericht.

An diesem Verfahren hängt auch der offenbar geplante Wechsel in der OHG. Denn für eine handelsrechtliche Änderung müssen laut NOZ alle Gesellschafter ihre Mitwirkung leisten. Das Gericht fordere eine Bestätigung des Vorgangs durch Scheins Erbin.

Im Zweifel werde Sanicare die Einwilligung erzwingen, das Unternehmen müsse schließlich weiterhin gut funktionieren, heißt es im Bericht. Laut NOZ müssen die Behörden den Übergang von Schein auf Meyer noch genehmigen. Meyer hofft laut Bericht, „zeitnah“ Neuigkeiten verkünden zu können. Das Impressum wurde aber zwischenzeitlich wieder korrigiert.

Bertram hatte im Verfahren vorgetragen, dass es bei Sanicare überhaupt nur weiterging, weil er seinerzeit selbst private Mittel in die OHG gesteckt habe. Er besorgte demnach ein Darlehen in Höhe von 2,5 Millionen Euro bei der Sparkasse Neunkirchen. Für die Fortsetzung der Finanzierung soll er sein gesamtes Vermögen eingebracht und verpfändet haben.

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