Generikakonzerne

Sandoz-Chef geht

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Berlin -

Bei der Novartis-Tochter Sandoz kommt es zu einem Führungswechsel. Richard Francis, der den Posten beim Hexal-Mutterkonzern seit fünf Jahren innehatte, tritt am 31. März 2019 von seinem Posten und aus der Geschäftsleitung von Novartis zurück. Francesco Balestrieri, der derzeit bei Sandoz der Region Europa vorsteht, werde übergangsweise Francis' Posten übernehmen.

Francis begründete seinen Rücktritt damit, dass bei Sandoz eine bedeutende Transformation bevorstehe, bei der es sich um eine mehrjährige Reise handle, für die er sich nicht verpflichten könne. „Ich habe deshalb beschlossen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Rücktritt ist“, wird Francis in der Mitteilung zitiert.

Bei Sandoz kriselt es, seit vor zwei Jahren in den USA Vorwürfe von Preisabsprachen laut wurden. Immer wieder stand der Verkauf von Unternehmensteilen zur Disposition. Erst vor kurzem musste Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt gegenüber „Finanz und Wirtschaft“ bekräftigen, dass es „keine konkreten Überlegungen, die die Abspaltung von Sandoz zum Ziel hätten“, gebe.

Die Generikasparte passe „gut ins Konzept“, so Reinhardt. Das Augenmerk werde aber verstärkt auf komplizierte Nachahmerprodukte gelegt, etwa Biosimilars. Auf die Frage, ob für Sandoz auch eine Flucht nach vorne oder eine Übernahme eines indischen Konkurrenten denkbar seien, meinte Reinhardt: „Was die Entwicklung von Sandoz angeht, möchte ich nichts ausschließen.“

Für den Gesamtkonzern sei Wachstum das primäre Ziel sei. „Die Marge ist ein sekundäres Ziel.“ Novartis habe in eine Reihe von neuen Technologien investiert, die über die nächsten Jahre Produkte generieren sollten.

Gleichzeitig räumte er ein, dass das Potenzial gewisser hochkomplexer Technologien begrenzt sei. „Zell- und Gentherapie werden in unserem Gesamtportfolio in zehn Jahren vielleicht 10 bis 15 Prozent ausmachen.“ Der Kern der Aktivitäten werde somit nach wie vor aus Standardtherapien und Standardindikationen bestehen.

Geografisch gesehen erhofft sich der Novartis-Präsident viel von China. „Wir erwarten, unseren Umsatz in China in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln.“ China sei mit Preisen in etwa auf europäischem Niveau ein „attraktiver Markt“.

Zum 33-Prozent-Stimmenanteil am Konkurrenten Roche gab sich Reinhardt wortkarg: „Das ist für uns eine finanzielle Beteiligung mit einer strategischen Komponente.“

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