Nur jedes dritte Mitglied der Sanacorp macht nach Angaben der Genossenschaft einen Jahresumsatz von mehr als 400.000 Euro. Dieser Anteil soll jetzt gesteigert werden, indem gute Kunden belohnt werden: Wer die Umsatzschwelle erreicht, bekommt schon ab diesem Jahr eine Zusatzdividende. Die Ausschüttung für alle anderen Mitglieder, die weniger oder gar nicht bei der Sanacorp einkaufen, wird deutlich zurückgefahren: 60 Prozent des zur Dividendenzahlung bestimmten Bilanzgewinns sind für diejenigen Apotheker vorgesehen, die aktiv zum Erfolg beitragen.
Allerdings soll auch die Basisdividende über Marktniveau liegen. Über die Aufteilung wurde auf der Vertreterversammlung in München lange gestritten, zumal einige Mitglieder fürchten, dass es auch zu einer Kapitalflucht bei der Sanacorp kommen könnte. Einige Befürworter sind sogar der Meinung, dass sich die Genossenschaft bislang ihr Eigenkapital zu teuer besorgt hat.
Auch Firmenchef Dr. Herbert Lang sieht die Gefahr nicht, dass zwei von drei Mitgliedern jetzt das Handtuch werfen: „Natürlich sind uns auch investierende Mitglieder willkommen. Aber wir brauchen eine starke aktive Mitgliederbasis, die in der Sanacorp mehr sehen als ein reines Investitionsobjekt.“ Eine solide Geschäftsbasis sei die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.
Auch die Messlatte sieht Lang nicht als zu hoch angelegt, zumal den monatlichen Umsatz von rund 33.000 Euro netto und nach Abzügen auch kleine Apotheken bei der Sanacorp erzielen könnten. Man könne neue Instrumente zur Incentivierung gut gebrauchen, da die Spielräume für Rabatte stark eingeschränkt seien, so Lang. „Jeder hat es in der Hand, durch sein Bezugsverhalten die Dividende zu beeinflussen.“
Nach einer Modellrechnung des Vorstands auf Basis der Zahlen des Jahres 2011 läge die Basisdividende bei rund 3,5 Prozent, die Zusatzdividende bei 13,5 Prozent. Laut Lang ist die Aufteilung 40:60 auch deswegen gerechtfertigt, weil sich unter Umständen mehr aktive Kunden die Gesamtsumme teilen müssen. Die zur Ausschüttung zur Verfügung stehende Summe soll weiter möglichst konstant bleiben.
Außerdem wurde bei der Versammlung das Quorum geändert: Statt derzeit 255 Vertretern wird es ab 2016 nur noch 160 geben. Statt 30 Apotheker vertritt jeder Delegierte dann 50 Mitglieder.
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