Die Sanacorp ist im vergangenen Jahr etwas über Markt gewachsen. Zufrieden ist man in Planegg trotzdem nicht: Denn die Konditionen gegenüber den Apotheken sind wieder gestiegen. Das Gespenst der Rabattschlacht ist zurück.
Insgesamt erwirtschaftete die Sanacorp 2016 einen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro. Der Zuwachs um 115 Millionen Euro entspricht einem Plus von 2,7 Prozent. Zum Vergleich: Der Großhandelsmarkt ist nur um 600 Millionen Euro beziehungsweise 2 Prozent auf 30,1 Milliarden Euro gewachsen. Die Sanacorp konnte demnach ihren Marktanteil um 0,1 Prozentpunkte ausbauen auf 14,6 Prozent. Die Zahl der Mitglieder lag konstant bei rund 7700.
Bei der Schwesterfirma Cerp Rouen (Astera) lief es ähnlich: In Frankreich konnten die Erlöse um 2,6 Prozent ausgebaut werden auf 3,5 Milliarden Euro, in Belgien um 2 Prozent auf 286 Millionen Euro.
Der Konzernumsatz des Gemeinschaftsunternehmens Sanastera belief sich damit auf knapp 8,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 34 Millionen Euro, nach 40 Millionen Euro im Vorjahr. Von den knapp 10 Millionen Euro, die zurück an die Sanacorp ausgeschüttet wurden, sollen 3 Millionen Euro in die Rücklagen eingestellt und 6,7 Millionen Euro als Dividenden an die Mitglieder ausgezahlt werden.
Davon entfallen 2,7 Millionen Euro auf alle Geschäftsanteile, das sind 40 Prozent der insgesamt zur Verfügung stehenden Summe. Die restlichen 4 Millionen Euro gehen an die sogenannten aktiven Mitglieder. Das sind Apotheker, die für mehr als 400.000 Euro bei der Sanacorp bestellt haben. Sie sollen wieder 14 Prozent auf ihre Einlage erhalten. Ab 2017 müssen Kunden für 600.000 Euro bestellen, um in den Genuss der Zusatzdividende zu kommen.
2016 war laut Management ein Anstieg bei den Konditionen erkennbar: „Insbesondere infolge der Wettbewerbssituation in Deutschland musste das Unternehmen im Geschäftsjahr 2016 finanzielle Zugeständnisse machen und entsprechende Rabatte einräumen.“ Zumindest wurden die für die Ausschüttung erforderlichen Mittel tatsächlich erwirtschaftete; in den vergangenen Jahren hatte die Sanacorp mehrfach an die Rücklagen gehen müssen. 2015 lief es besser: Zusätzlich konnten auf operativer Ebene 9 Millionen Euro in die Gewinnrücklagen eingestellt werden.
Die Wettbewerbsintensität auf dem französischen Markt war geringer. Hier kämpft der Großhandel zwar seit Jahren mit sinkenden Preisen. Durch den Anstieg des Volumens konnte der Markt aber stabil gehalten werden.
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