Großhandel

Sanacorp darf Anzag-Aktien behalten APOTHEKE ADHOC, 30.12.2008 12:53 Uhr

Berlin - 

Im Rechtsstreit um die von der Sanacorp gehaltenen Anteile an der Andreae-Noris Zahn AG hat der Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio eine weitere Schlappe hinnehmen müssen: Das Landgericht München 1 wies auch im Hauptsacheverfahren eine Klage der Celesio-Tochtergesellschaft Admenta Deutschland ab. Das Unternehmen hatte in der Nachfolge der Altiro GmbH, vormals Gehe Gesundheitsdienste GmbH, die Einbringung der Aktien in das Gemeinschaftsunternehmen mit der französischen Genossenschaft Cerp Rouen rückgängig machen wollen.

Die Celesio-Tochter hatte sich auf eine Vorkaufsvereinbarung berufen, die die Unternehmen im September 2003 geschlossen hatten. Darin hatte sich die Sanacorp verpflichtet, vor einem Verkauf an Dritte mindestens die Hälfte der entsprechenden Anzag-Aktien der Gegenseite anzubieten. Die Andienungspflicht galt auch für vergleichbare Transaktionen wie Tauschgeschäfte oder Nießbrauchsrechte. Nur die Übertragung an verbundene Unternehmen war ausgenommen.

Laut Admenta/Altiro verletzte die Einbringung der Aktien in das Unternehmen Millenium, an dem Sanacorp und Cerp jeweils die Hälfte der Anteile halten, die Vereinbarung. Die Beteiligungsgesellschaft beantragte daher, dass die Aktien an die Sanacorp zurück übertragen werden beziehungsweise dass die Hälfte der Aktien zum Preis von 36,35 Euro direkt von Millenium angeboten werden sollten.

Die Richter wiesen die Klage als nicht begründet zurück. Die Einbringung der Beteiligung stelle sich nicht als Veräußerung dar, heißt es im Urteil. Es sei im Zusammenhang mit der Gesamtkonstruktion zu keinem Rechtsgeschäft gekommen, das sich unmittelbar auf die Anzag-Aktien bezog. Admenta muss die Kosten tragen und kann in Berufung gehen. Celesio gab auf Anfrage keine Stellungnahme ab.

Sanacorp/Millenium hält knapp 25 Prozent der Anteile, Celesio/Admenta 12,5 Prozent. Weitere Aktionäre beim „Großhändler der Großhändler“ sind Alliance Boots (knapp 30 Prozent), Phoenix (12,5 Prozent), Noweda und OPG (jeweils knapp 6 Prozent).