Rx-Boni

easy: ABDA spannt Schwarz-Gelb ein

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Berlin -

Das Franchisekonzept easyApotheke hat das Vorhaben der schwarz-gelben Koalition kritisiert, Rx-Boni komplett zu verbieten. „Die Folgen wären eine Reduzierung der Vergünstigungen für den Verbraucher“, so easy-Vorstand Stephan Just. Konsequenterweise müsste die Regierung dann auch Kundenzeitschriften in Apotheken verbieten, gibt Just zu Bedenken.

Die ABDA hatte zuletzt eine gesetzliche Klarstellung gefordert, dass nicht nur Barrabatte, sondern jegliche Preisnachlässe bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln verboten werden sollen.

Dass Union und FDP in einem Änderungsantrag zur AMG-Novelle nun genau dies planen, erzürnt den easy-Vorstand: „Schwarz-Gelb sollte sich von der ABDA nicht einspannen lassen, sondern die Wünsche des Kunden im Blick behalten.“

easy beruft sich auf die Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (BGH) zu Rx-Boni. Schon 2010 hatten die Karlsruher Richter kleinere Boni für wettbewerbsrechtlich zulässig erklärt, zuletzt die Spürbarkeitsgrenze präzisiert. Daraufhin hatten viele easy-Apotheken Gutscheine im Wert von einem Euro für jedes verschreibungspflichtige Arzneimittel ausgegeben.

Dagegen waren die Apothekerkammern mit Verweis auf das Berufsrecht vorgegangen und hatten sich in den meisten Fällen durchgesetzt: Vor verschiedenen Berufsgerichten wurden gegen mehrere easy-Apotheken Rügen ausgesprochen oder Strafen verhängt.

„Das Wettbewerbsrecht entscheidet verbraucherorientiert, das Berufsrecht schützt dagegen den Berufsstand“, so Just. „Wenn man geringfügige Rabatte verbietet, dann muss man auch konsequent die Abgabe von Kundenmagazinen, Kalendern oder Taschentüchern verbieten“, fordert der easy-Vorstand.

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