Versandapotheken

Benefiz-Boni von Apomundo

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Berlin -

Beim Thema Rx-Boni balancieren Versandapotheken gern und immer wieder auf der roten Linie zwischen Erlaubten und Verbotenem. Apomundo (Bären-Apotheke am Lintorfer Tor, Ratingen) appelliert an das Gute im Menschen und versucht, mit Benefiz-Boni Kunden zu gewinnen: Für jedes eingelöste Rezept spendet die Versandapotheke den gesamten Gewinn, mindestens aber 50 Cent. „Jedes eingesandte Rezept kommt unserem Partner World-Vision zu gute“, heißt es auf der Website. Bei der EU-Versandapotheke (Apotheke an der Priormühle, Cottbus) gibt es

derweil Treuepunkte, wenn zusätzlich zu OTC- auch Rx-Medikamente bestellt werden.

„Ihr Rezept kann Gutes tun“, heißt es auf der Website: Bei Apomundo könnten die Kunden Menschen helfen, denen es im Moment an den notwendigsten Dingen fehle: „Dass Sie dafür nichts weiter tun müssen, als Ihr Rezept in einen Umschlag zu stecken, ist ebenso einfach wie genial.“

Apomundo rechnet seinen Kunden an zwei Beispielen vor, wie viel dank ihrer Rx-Bestellung gespendet werden kann: Zunächst wird der Rohgewinn pro Medikament errechnet. Davon werden sämtliche Betriebskosten abgezogen: „Miete der Räume, Strom, die Gehälter der Angestellten etc.“ Nach Abzug dieser Kosten bleibe der Gewinn, der vollständig gespendet werde. „Unabhängig davon, ob Apomundo im jeweiligen Monat bereits alle Betriebskosten gedeckt hat, spenden wir für jedes eingesandte Rezept mindestens 0,50 Euro. So können Sie sicher sein, dass Ihr Rezept aktiv die Arbeit von World Vision unterstützt.“

„Sie können die Höhe dieser Spende selber positiv beeinflussen, indem Sie möglichst mehrere Artikel auf einmal bestellen“, heißt es auf der Website weiter. Da die Versandkosten nahezu gleich blieben, falle der zur Spende zur Verfügung stehende Betrag bei einer Bestellung von zwei oder drei Rx-Artikeln deutlich höher aus als bei nur einem. Mit den Spenden würden unterernährte Kinder mit Zusatznahrung versorgt und Mutter-Kind-Zentren unterstützt, in denen die Kinder regelmäßig untersucht und gefördert würden.

Derweil hat die EU-Versandapotheke ihre Rx-Boni erneut angepasst. Diese verspricht Treuepunkte bei der gleichzeitigen Bestellung von rezeptpflichtigen Arzneimitteln sowie OTC- und freiverkäuflichen Produkten: Löst der Kunde ein Rezept ein und ordert zusätzlich im Mindestwert von 3 Euro, bekommt er einen Treuepunkt, den er beim nächsten Kauf von rezeptfreien Arzneimitteln einlösen kann. Fehlt das Rezept, gibt es den Punkt erst ab 15 Euro.

Bei einem Bestellwert von 6 Euro vergibt die Versandapotheke inklusive Rezept zwei Treuepunkte, die es sonst erst ab 30 Euro gibt. Bei 15 Euro Bestellwert können fünf Punkte gesammelt werden, die bei einem reinen Barverkauf erst ab 75 Euro ausgeschüttet werden.

Bislang erhielten Kunden der Versandapotheke an bestimmten Wochentagen einen Gutschein über fünf Euro, Neukunden sogar über zehn Euro. Dabei galten allerdings Mindestbestellwerte: Der Gutschein konnte erst ab einem Einkaufswert von 80 Euro im rezeptfreien Sortiment eingesetzt werden. Reichte der Kunde dagegen gleichzeitig ein Rezept ein, sank der OTC-Mindestbestellwert auf zehn Euro. Außerdem gab es pro Rx-Arzneimittel 1 Euro – für die Teilnahme an der Medikationsbeobachtung.

Seit fast zwei Jahren sind Rx-Boni verboten – auch für ausländische Versandapotheken. Seitdem versuchen Versandapotheken immer wieder, mit pfiffigen Konzepten das Verbot zu umgehen. Compliance-Prämien, Wegegelder, Liefergarantien und Kuschelsocken sollen den Anteil der Rx-Bestellungen erhöhen.

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