Die Gewinnmargen der Apotheken erodieren trotz Umsatzplus weiter. Zu diesem Ergebnis kommt die Steuerberatungsgesellschaft Treuhand Hannover in ihrer Analyse der Jahreszahlen 2007. Vorläufigen Auswertungen zufolge lag der Rohgewinn in den alten Bundesländern bei 26,9 Prozent vom Netto-Umsatz, in den neuen Ländern bei 25,1 Prozent. Im Vorjahr hatte der Rohgewinn jeweils um 0,8 Prozentpunkte höher gelegen. "Im Westen haben 19 Prozent der Apotheken einen Rohgewinn von schlechter als 25,6 Prozent vom Umsatz", erklärte Treuhand-Geschäftsführerin Ursula Hasan-Boehme gegenüber APOTHEKE ADHOC. "Im Osten trifft dies sogar auf knapp die Hälfte der Betriebe zu."
Als Gründe macht die Treuhand-Expertin vor allem die Erhöhung des Apothekenabschlags zum 1. April von 2,00 Euro auf 2,30 Euro sowie ein steigendes Preisniveau im rezeptpflichtigen Bereich verantwortlich. So sei der Durchschnittspreis je Packung von 47,24 auf 49,01 Euro gestiegen, der durchschnittliche Rohgewinn jedoch von 7,33 auf 7,21 Euro zurückgegangen.
2007 erwirtschaftete die typische - das ist die am häufigsten vorkommende - Apotheke einen Netto-Umsatz von 1,2 Millionen Euro. Aufgrund von Preissteigerungen und Mengeneffekten stieg der Wareneinsatz auf knapp 74 Prozent (Vorjahr: 73 Prozent); den ebenfalls gestiegenen Personalkosten standen geringe Einsparungen bei den sonstigen Ausgaben gegenüber. Das Betriebsergebnis vor Steuern lag bei 6,3 Prozent vom Netto-Umsatz und damit bei 75.400 Euro. 2006 hatte das Ergebnis vor Steuern noch bei 81.000 Euro gelegen.
"Damit lag das Betriebsergebnis der typischen Apotheke 5.600 Euro unter dem Vorjahreswert", erklärt Hasan-Boehme. Rein rechnerisch ging mit 4700 Euro im GKV-Bereich am meisten Ertrag verloren. Der Trend hielt laut Treuhand im ersten Quartal an; ab dem zweiten Quartal rechnen die Steuerberater auch mit einer Abflachung des Umsatzwachstums.
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