Roha gibt auf Patrick Hollstein, 15.12.2022 08:30 Uhr
Das Bremer Hersteller Roha wird seine Aktivitäten Ende 2023 einstellen. Die extrem gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise machen laut einem Bericht des Weser Kurier die Geschäftsaufgabe notwendig. Für weitere Nachfragen war das Unternehmen nicht zu erreichen.
Roha selbst habe die Entscheidung mitgeteilt, heißt es im Bericht. Für die rund 110 Beschäftigten, die dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren, solle es einen Sozialplan und Interessenausgleich geben. Als Grund werden die seit zwei Jahren andauernde Pandemie sowie die schwierige Situation auf den Weltmärkten genannt. Preissteigerungen könnten nur eingeschränkt weitergegeben werden, daher habe die Inhaberfamilie um Johannes Berghöfer die Entscheidung getroffen, den Betrieb zum 31. Dezember 2023 einzustellen.
Roha vertreibt die Marken Beecraft und Bekunis, erst im Sommer kamen die Nasenpflaster „Besser Atmen“ hinzu. Die Marken Sanhelios und Bakanasan werden in Reformhäusern verkauft, die Nahrungsergänzungsmittel Betteryou sowie die Haftcreme Fittydent im Drogeriemarkt. Die Aktivitäten verteilen sich auf die Firmen Roha Arzneimittel, Börner, Esculog und Allwex. Außerdem gibt es den Vertriebsdienstleister Roha APD. Die Marke Zirkulin wurde 2018 an Windstar Medical verkauft.
Ein Käufer für die Unternehmensgruppe konnte laut dem beteiligten Betriebsrat nicht gefunden werden. Und so hören laut Weser Kurier nun sukzessive die verschiedenen Abteilungen auf: Ende Januar stellt das Marketing die Arbeit ein, Ende März die Produktion und Ende Mai die Konfektionierung. Bis zum Jahresende bleiben Qualitätsmangement und Buchhaltung. Endgültig das Licht ausmachen werden dann Elektriker und Hausmeister.
Roha wurde 1919 durch Paul Berghöfer, den Großvater des heutigen Firmenchefs, sowie Walter Bühler in Wuppertal gegründet. Erstes Produkt war das Hühneraugenmittel Alldahin, 1930 folgte das Abführmittel Bekunis. Im selben Jahr zog das Unternehmen nach Bremen um.