Drogerieketten

Rösler lässt Schlecker abblitzen dpa, 12.03.2012 09:14 Uhr

Berlin - 

Die Drogeriekette Schlecker kann ihre Hoffnungen auf einen KfW-Kredit offenbar gleich wieder begraben. Die Förderdarlehen seien auf kleine und mittelständische Firmen ausgerichtet; Schlecker erfülle die Kriterien nicht, sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums. Er bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der „Welt am Sonntag“.

 

„Grundsätzlich ist das jeweilige Bundesland, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat, Ansprechpartner und Koordinator zwischen den Bundesländern in Finanzierungsfragen“, sagte der Sprecher. Gefragt sei also Baden-Württemberg.

Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ hat das Berliner Ministerium dem Insolvenzverwalter der Drogeriekette die Ablehnung bereits mitgeteilt. Der will für die 12.000 Mitarbeiter der Kette, die bis Ende März ihre Jobs verlieren sollen, eine Transfergesellschaft aufbauen, um ihnen den Übergang in andere Beschäftigungsverhältnisse zu erleichtern. Nach Konzernangaben wäre dafür eine Summe von 70 Millionen Euro erforderlich, die Schlecker nicht hat.

Die Gewerkschaft Verdi reagierte mit Kritik. Eine Sprecherin sagte: „Es kann nicht sein, dass sich das Wirtschaftsministerium angesichts des ungewissen Schicksals tausender Frauen auf eine rein formale Begründung zurückzieht, sondern es braucht hier eine Entscheidung der Politik, wie es sie auch schon in anderen Fällen gegeben hat.“

An einem Demonstrationszug durch Frankfurt am Samstag beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft 500 Schlecker- Mitarbeiterinnen, die Polizei zählte 300. Auf der Abschlusskundgebung an der Frankfurter Hauptwache forderten Redner von der hessischen Landesregierung, sie solle sich für die geplante Transfergesellschaft engagieren. „Da ist noch nichts passiert“, sagte ein Verdi-Sprecher.