DocMorris soll nicht nur zum Marktplatz für Apotheken und Tele-Ärzte werden, auch Hersteller sollen die Plattform nutzen können. Nach Novo Nordisk nimmt Zur Rose jetzt mit Roche einen zweiten Pharmakonzern an Bord.
Zur Rose will ein europäisches eHealth-Ökosystem aufbauen, Kooperationen mit Pharmafirmen sollen helfen, das tägliche Therapiemanagement in den jeweiligen Indikationen zu verbessern. So soll die Zusammenarbeit mit Roche die rund 60 Millionen Menschen mit Diabetes in ganz Europa dazu befähigen, ihre Krankheit selbst zu managen, um so eine bessere Lebensqualität zu erreichen. Das medizinische Fachpersonal soll entlastet werden, um „eine optimale und integrierte Versorgung zu gewährleisten“.
„Im Rahmen der Zusammenarbeit verbinden Roche Diabetes Care und die Zur Rose-Gruppe ihre Gesundheitsprodukte und -lösungen sowie qualitativ hochwertige Dienstleistungen Dritter, um das Leben von Menschen mit Diabetes zu erleichtern“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. „Kunden werden von einem integrierten Angebot profitieren, das einen bequemen Zugang zu Selbstmanagement-Lösungen, telemedizinischen Services, Rezepten und Nachbestellungen, Verbrauchsmaterialien und Systemen für das Diabetes-Management, Datenvisualisierung und Entscheidungshilfen umfasst.“
Das Angebot soll im kommenden Jahr zunächst in Deutschland verfügbar sein und später auf weitere europäische Märkte ausgedehnt werden. Es richtet sich in erster Linie an Menschen, die mit Diabetes Typ 2 leben, was etwa 90 Prozent aller Fälle ausmacht.
Roche arbeitet seit längerem am Aufbau eines „integrierten personalisierten Diabetes-Managements“. Der Konzern verbindet dabei seine eigenen Systeme und digitalen Lösungen – etwa die Diabetes-App mySugr – mit Systemen und Dienstleistungen von Drittanbietern in einem offenen Ökosystem. „Durch die Kontextualisierung relevanter Daten ermöglicht dies tiefere Einblicke und ein besseres Verständnis der Krankheit, was zu einem personalisierteren und effektiveren Therapiemanagement führt“, so der Konzern.
Zur Rose soll mit seinem pharmazeutischen Fachpersonal, den eHealth- und Apothekenplattformen, der Telemedizin- und Technologiekompetenz sowie der Kundenreichweite neue Behandlungspfade eröffnen. „Dies ermöglicht es dem medizinischen Fachpersonal, sich mit Menschen mit Diabetes auszutauschen, wann und wo immer dies erwünscht ist. Das neue Ökosystem unter der Dachmarke DocMorris für kundenzentriertes Diabetes-Management wird sowohl die Angebote beider Unternehmen als auch qualitativ hochwertige Gesundheitsdienstleistungen Dritter umfassen.“
Marcel Gmünder, Global Head von Roche Diabetes Care, freut sich über die Kooperation: „Wir sehen in dieser Zusammenarbeit großes Potenzial, das tägliche Selbstmanagement für Menschen mit Diabetes zu vereinfachen. So können wir eine noch personalisiertere und ganzheitlichere Therapieunterstützung bieten und die Belastung dieser chronischen Krankheit im Alltag verringern.“
„Menschen, die mit Diabetes leben, benötigen Zugang zu einer hochwertigen Versorgung und innovativen Lösungen, die sich einfach in ihr Leben integrieren lassen und ihre Lebensqualität verbessern“, ergänzt Walter Oberhänsli, CEO von Zur Rose. „Wir freuen uns sehr, mit Roche Diabetes Care zusammenzuarbeiten und unsere Expertise im Gesundheitswesen sowie unsere digitalen Ressourcen innerhalb unseres Ökosystems zu vereinen, um Menschen mit Diabetes einen personalisierten und umfassenden Behandlungspfad zu bieten – mit einem Klick.“
Im Frühjahr hatte Zur Rose bereits Novo Nordisk als Partner gewonnen. Gemeinsam mit dem Pharmakonzern baut DocMorris einen Digital Hub zum Thema Adipositas auf; auch hier sollen Betroffene nicht nur Informationen finden, sondern auch Behandlungsmöglichkeiten – bis hin zum Zugang zu Arztkonsultationen. Ärzt:innen und Therapeut:innen können sich dazu unter Adipositas-spezialisten.de kostenlos registrieren. Das Angebot steht nicht allein: Es ist nach Unternehmensangaben ein zentrales Element der DocMorris-Plattform Adipositas Care.
APOTHEKE ADHOC Debatte