Der Schweizer Pharmakonzern Roche ist in Kauflaune. Das Baseler Unternehmen gab am Dienstag die Übernahme der amerikanischen Biotechnologiefirma Mirus Bio Corporation für 125 Millionen US-Dollar bekannt. Das Privatunternehmen mit Sitz in Madison ist auf die Entdeckung, Entwicklung und Vermarktung von Technologien, die auf der Verwendung von Nukleinsäuren basieren, spezialisiert. Roche will mit der Akquisition eigenen Angaben zufolge die Forschung auf dem Gebiet der RNA-Interferenz (RNAi) vorantreiben.
Die RNA-Interferenz gilt seit ihrer Entdeckung vor zehn Jahren als Ansatzpunkt für neue Behandlungsmöglichkeiten. Mit Hilfe des natürlichen Mechanismus wird im Körper die Expression einzelner Gene gehemmt. Forscher hoffen, mit Hilfe von RNAi-Therapeutika die Entstehung krankheitsverursachender Proteine verhindern zu können. Mirus arbeitet an der Entwicklung von Applikations- und Einschleustechniken, die die potenziellen Arzneistoffe in die Zielzelle transportieren sollen.
Mit dem Zukauf stärkt Roche erneut seinen Forschungs- und Entwicklungsbereich. Auf der gestrigen Bilanzpressekonferenz hatte der Konzern bereits die vollständige Übernahme seiner amerikanischen Tochtergesellschaft Genentech angekündigt.
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