Der schweizerische Pharmakonzern Roche droht nach Bekanntwerden der Sparpläne im Arzneimittelsektor mit Stellenabbau: „Der dauerhafte Erhalt von Arbeitsplätzen und Zukunftsinvestitionen der Pharmaindustrie in Deutschland steht angesichts der jüngsten politischen Absichtserklärungen auf dem Spiel“, teilte Roche heute mit.
Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) hatte am vergangenen Freitag sein Arzneimittelsparpaket vorgestellt. Vorgesehen ist unter anderem eine Erhöhung des Herstellerrabatts von 6 auf 16 Prozent zum 1. August, kombiniert mit einem Preismoratorium. Die kurzfristigen Maßnahmen seien „unerwartet und entgegen allen in der Koalitionsvereinbarung niedergelegten Absichtserklärungen“ geschehen, beklagt Roche.
Roche investiere rund 20 Prozent des Gesamtumsatzes in Forschung und Entwicklung. Diese Investitionen in biotechnologische Produktionskapazitäten benötigen eine verlässliche Planungschance, so der Konzern. Ein kurzfristiger Zwangsrabatt nehme den Unternehmen jedoch die Chance auf langfristige Planbarkeit.
Roche hat nach eigenen Angaben in den vergangenen fünf Jahren in Deutschland mehr als zwei Milliarden Euro in Sachanlagen investiert. Der Konzern beschäftigt 13.500 Mitarbeiter und zählt sich damit zu den Top Ten der größten Arbeitgeber in der Gesundheitswirtschaft.
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