Der schweizerische Pharmakonzern Roche hat in einem Rechtsstreit um sein Medikament Mircera (Methoxy-Polyethylenglycol-Epoetin beta) in den USA einen Rückschlag hinnehmen müssen. Der Hersteller darf das Antianämikum auch weiterhin nicht auf dem amerikanischen Markt absetzen. Das Bezirksgericht in Boston verhängte ein dauerhaftes Verkaufsverbot.
Das Verbot ist die Folge eines Patentstreits mit der US-Biotechfirma Amgen. Vor einem Jahr hatte das Gericht entschieden, dass Miracept drei Amgen-Patente für die Arzneimittel Epogen (Epoietin alfa) und Aranesp (Darbepoetin alfa) verletzt. Amgen hatte daraufhin das komplette Verbot von Mircera in den USA gefordert. Gegen eine entsprechende vorläufige Verfügung hatte Roche Einspruch erhoben. Roche kündigte an, weitere rechtliche Optionen zu prüfen.
Auch in Deutschland, wo Mircera seit Juli 2007 auf dem Markt ist, hat das Präparat bereits die Gerichte beschäftigt. Die AOK Baden-Württemberg hatte im Juni dieses Jahres mit Roche einen Rabattvertrag über Mircera abgeschlossen. Amgen klagte, weil die Firma die Ausschreibung durch die AOK für nicht ordnungsgemäß hielt. Laut Amgen sind Epoetin-Präparate miteinander vergleichbar und daher austauschbar. Die Vergabekammer des Bundes folgte dieser Auffassung und erklärte den Rabattvertrag zwischen AOK und Roche für nichtig.
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