Kommissionierer

Robopharma meldet Konkurs an

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Der Automatenhersteller Robopharma gibt auf: Das niederländische Unternehmen hat Konkurs angemeldet. Grund sind einem Sprecher zufolge die veränderten Anforderungen an Kommissionierer im niederländischen Heimatmarkt. Dort war Robopharma bislang Marktführer. Der Service für die mehr als 100 Apotheken mit einem Automaten soll weiterlaufen.

Die Kommissionierer von Robopharma arbeiten mit einem Schachtsystem. Dabei liegen mehrere Packungen der selben Art hintereinander. Diese Technik eignet sich für Märkte, in denen nicht zu viele verschiedene Präparate zugelassen sind und meistens nur eine Packungsgröße abgegeben wird. In den Niederlanden waren solche Automaten daher lange Zeit für Apotheken attraktiver als die vielseitigeren, aber auch teureren Regalsysteme, die im deutschen Markt vorherrschen.

Doch zuletzt haben sich die rechtlichen Vorgaben im Königreich verändert: „Der Markt hat sich sehr gewandelt, und nicht zum Vorteil von Schachtsystemen“, sagte der Robopharma-Sprecher. Weil die Apotheken ein immer differenzierteres Warenlager benötigen, setzen viele auf Kommissionierer mit einer Regaltechnik. Darunter hatte Robopharma im vergangenen Jahr sehr zu leiden. Der Hersteller betreibt noch Tochtergesellschaften in Belgien, Großbritannien, Schweden, Norwegen und Griechenland, vereinzelt stehen auch Robopharma-Anlagen in deutschen Apotheken.

Mit der Pleite von Robopharma hofft die Konkurrenz jetzt auf wachsende Marktanteile in den Niederlanden. Namhafte deutsche Anbieter sind bereits am Markt aktiv und wollen ihre Stellung ausbauen. In Holland gibt es knapp 2000 Apotheken.

Auch der deutsche Markt ist im Wandel: Vergangene Woche hatte der Softwarehersteller Pharmatechnik den Rückzug aus dem Kommissioniergeschäft angekündigt. Der Hersteller des Automaten „K2“, die Firma BDT, hat die Neuproduktion eingestellt. Pharmatechnik hat den eigenen Kunden aber eine Servicegarantie für die kommenden Jahre gegeben und sucht noch nach einem neuen Kooperationspartner.

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