Die Investmentgesellschaft Ardian will den Hersteller Inula übernehmen. Es ist nach der Riemser-Übernahme vor sechs Jahren der nächste Einstieg bei einem Arzneimittelhersteller für den französischen Investor.
Inula stellt pflanzliche Präparate her und ist vor allem auf die Segmente Aromatherapie, Gemmotherapie und Bachblüten spezialisiert. Die bekanntesten Marken sind Pranarom, HerbalGem und Biofloral. Durch den Zusammenschluss von zwei 1985 und 1986 gegründeten Laboratorien entstand die Inula-Gruppe.
„Dank der wissenschaftlichen Herangehensweise des Unternehmens und der Qualität ihrer Produkte verzeichnete die Gruppe in den letzten Jahren erhebliches Wachstum“, begründet Ardian das Geschäft. Die Inula-Gruppe ist in 25 Ländern aktiv und vor allem in Frankreich, Belgien, Spanien, Italien und den USA stark aufgestellt. Laut Firmengründer Dominique Baudoux ist sie heute „der europaweit führende Anbieter natürlicher Heilmittel“. 2017 erzielte der Hersteller einen Umsatz von 85 Millionen Euro und betreibt vier Fertigungslabore in Belgien, Frankreich und den USA.
„Mit dieser Transaktion unterstreichen wir unsere Strategie, mittelständische Unternehmen bei der Realisierung ihrer Wirtschaftschancen zu begleiten“, erklärt Bruno Ladrière, Managing Director bei Ardian. Die 2009 gegründete Investmentgesellschaft verwaltet laut eigenen Angaben Vermögenswerte in Höhe von 72 Milliarden US-Dollar in Europa, Süd- und Nordamerika sowie Asien. Darunter sind auch mehrere Beteiligungen im Healthcare-Sektor wie der französische Arzneimittelhersteller Delpharm, der US-amerikanische Dermatologikaentwickler Rodan & Fields oder der französische Lohnhersteller Cenexi.
2011 hatte Ardian – damals noch unter dem Namen Axa Private Equity – den mecklenburgischen Pharmahersteller Riemser übernommen. Seitdem ist in dem ehemaligen DDR-Unternehmen viel passiert: Der Firmensitz wurde von Riems nach Greifswald verlegt, Marketing und Vertrieb wurden in Berlin untergebracht. Das Geschäft wurde auf Spezialpharmazeutika fokussiert, dort gab es entsprechende Zukäufe. Margenschwache Randaktivitäten wurden dagegen samt Belegschaft veräußert, von ursprünglich mehr als 500 sind noch 200 Mitarbeiter übrig.
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