Bonbonhersteller

Ricola/Fisherman’s: Queisser statt Wepa

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Berlin -

Nach Tigerbalm geht auch Ricola von Klosterfrau zu Queisser. Das Flensburger Unternehmen wird ab Januar die Bonbons aus der Schweiz in Apotheken anbieten. Zudem übernimmt der Doppelherz-Hersteller den Vertrieb von Fisherman’s Friend von Wepa. Ricola beteiligte sich Anfang des Jahres an der Vertriebsfirma CFP Brands.

Queisser wird auch die Marke Wybert vertreiben. Das Unternehmen ist bereits Vertriebspartner für Osanit/Osa, Boso, Litozin, Bi-Oil und das Haftmittelsortiment Protefix. CFP-Geschäftsführer Jörg Beiß freut sich über den neuen Partner: „Queisser Pharma ist eines der führenden deutschen OTC-Pharmaunternehmen und steht für moderne, innovative und hochwertige Produkte.“ Die Expertise des Familienunternehmens im Apothekenkanal bei gleichzeitig exklusiver Vermarktung der Produkte im Hals- und Hustenbonbon-Bereich werde geschätzt. Queisser beschäftigt 50 Mitarbeiter im Außendienst.

Die Zusammenarbeit mit Wepa laufe nach beiderseitigem Übereinkommen zum Jahresende aus. „Aufgrund der Neuausrichtung von CFP möchten wir im kommenden Jahr im Apothekenkanal neue Wege gehen“, so Beiß. Das Unternehmen aus Hillscheid hatte die Bonbons Fisherman`s Friend 13 Jahre für Ricola in die Offizin gebracht. Das Unternehmen habe der Marke, die ihren Ursprung im Apothekenkanal habe, neue Impulse gegeben, so Beiß.

Ricola-Chef Felix Richterich lobte die Zusammenarbeit mit Klosterfrau: „Als geschätzte Vertriebspartnerin ist Klosterfrau Teil der Ricola Erfolgsgeschichte in Deutschland. Wir danken Klosterfrau für die sehr gute Zusammenarbeit in den vergangenen 30 Jahren.“ CFP Brands wurde ursprünglich von Perfetti van Melle und Fisherman’s Friend gegründet. Mit der Kooperation soll das Deutschlandgeschäft weiter ausgebaut werden.

Ricola wurde 1930 in der Schweiz gegründet und ist seit drei Generationen in Familienbesitz. Die Firma beschäftigt rund 400 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz auf rund 325 Millionen Schweizer Franken (rund 288 Millionen Euro). Wachstumstreiber waren Märkte in Asien sowie Kanada und den USA.

Die Marke Fisherman´s Friend gehört seit mehr als 150 Jahren dem gleichnamigen Unternehmen der englischen Familie Lofthouse. Jährlich werden rund sechs Milliarden Pastillen für über 120 Länder hergestellt. Weitere Marken von CFP Brands sind Chupa Chups, Center Shock, Mentos, Smint und Mentos Kaugummi. Das Unternehmen beschäftigt rund 110 Mitarbeiter in Deutschland.

Klosterfrau richtet sich bereits seit dem Wechsel an der Spitze im Jahr 2016 neu aus und konzentriert sich dabei auf die eigenen Marken mit dem Fokus Erkältungsmittel. Kooperationen gibt es aktuell noch mit dem schweizerischen Unternehmen Geistlich (Vita Gerin) und dem Münchener Hersteller Harras (Traumaplant). Auch die Marken Bronchicum, Cholagogum, Contramutan, Essentiale, Melrosum, Monapax sind keine Entwicklungen von Klosterfrau: Die Rechte hatten sich die Kölner im Februar 2003 von der Firma Nattermann gesichert, die seitdem nur noch als Lohnhersteller fungiert und heute zu Sanofi gehört.

Queisser gehört zur einflussreichen Flensburger Familie Dethleffsen. Hierzulande erwirtschaftete der Hersteller im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 160 Millionen Euro, ein Plus von 11 Prozent. Vor allem das Apothekengeschäft mit der 2006 eingeführten Produktlinie System legte laut Firmenangaben im hohen zweistelligen Bereich zu. Die System-Linie sei beratungsintensiver und werde deshalb in der Offizin angesiedelt. Anfang des Jahres etwa kamen die zwei neuen Magen-Darm-Produkte Pro Lacto Balance auf den Markt.

Auch das Geschäft in Drogerien wächst, jedoch weniger stark als in der Offizin. Bei dm, Rossmann, Müller & Co. ist Doppelherz seit Jahren Marktführer. Unter der Dachmarke werden insgesamt rund 220 verschiedene Produkte angeboten. Insgesamt beschäftigt der Hersteller 550 Mitarbeiter, davon 250 im Ausland. Hierzulande sind in der Produktion 80 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Marke Doppelherz geht auf den Drogisten Josef Peter Hennes zurück, der 1919 das Energie-Tonikum kreierte. In den 1920er-Jahren fusionierte er mit dem Apotheker Alfred Queisser, und es entstand Queisser Pharma. Südwestlich vom Firmensitz will Queisser Mitte 2019 ein neues Logistikzentrum beziehen. Dafür werden 25 Millionen Euro investiert.

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