Telemedizin

Rhön-Klinik: Videoarzt kommt zur Visite

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Berlin -

Der Klinikkonzern Rhön weitet mit Hilfe von Telemedizin sein Angebot aus: Am Standort in Bad Neustadt an der Saale gibt es künftig eine dermatologische Fachberatung. Eine eigene Hautklinik gibt es am Campus jedoch nicht – stattdessen werden Kollegen aus der Marburger Uniklinik zugeschaltet. Die bislang involvierten externen Fachärzte vor Ort werden nicht mehr gebraucht.

Die telemedizinische Sprechstunde findet zweimal pro Woche statt. Mittels einer Live-Videoübertragung, beispielsweise im Rahmen der elektronischen Visite direkt am Patientenbett, werden Bilder und Daten zwischen den Ärzten ausgetauscht und besprochen. Vorab können auch Fotos und relevante Informationen zum Patienten übermittelt werden.

Zugeschaltet werden Mediziner der Klinik für Dermatologie und Allergologie des Universitätsklinikums Marburg, das ebenfalls zu Rhön gehört. Hier wurde speziell dafür ein Telemedizin-Arbeitsplatz eingerichtet. In Bad Neustadt nutzen die Ärzte digitale Stationswagen für die Übertragung der Audio-/Videosignale, ausgerüstet mit Monitor und Laptop sowie einer hochauflösenden Spezialkamera, einem sogenannten digitalen Dermatoskop, das für die Darstellung besonders kleiner Details geeignet ist.

„Wir freuen uns auf die Möglichkeit, mittels Telemedizin Kliniken und Praxen mit dermatologischen Fragestellungen beraten zu können“, sagt Professor Dr. Michael Hertl, Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie des Universitätsklinikums Marburg. „Die Tele-Dermatologie ist ein Paradebeispiel für den Einsatz der digitalen Medizin. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kliniken in Bad Neustadt ist der erste, erfolgreiche Schritt auf diesem Weg.“ Auch andere Kliniken und Arztpraxen zeigten sich bereits jetzt schon interessiert. „Wir haben bei unseren ersten Konsilen gesehen, dass wir auf diese Weise mit guter Verlässlichkeit Hauterkrankungen diagnostizieren und Therapieempfehlungen geben können.“

Sechs Monate lang liefen die Vorbereitungen, involviert war eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe, bestehend aus Hertls Team sowie der Klinik für Neurologische Frührehabilitation und Rehabilitation unter Leitung von Dr. Volker Ziegler und der Klinik für Neurologie und Neurologische Intensivmedizin (Stroke Unit) unter Leitung von Dr. Hassan Soda. Technischer Kooperationspartner ist das Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen (ZTM).

Derzeit wird das Projekt in der Klinik für Neurologie umgesetzt und unter realen Bedingungen evaluiert. Nach Abschluss dieser Einschätzung soll im nächsten Schritt das Angebot auch auf andere Fachbereiche am Campus übertragen werden. Das dermatologische Videokonsil sei für viele Abteilungen relevant, heißt es von Rhön.

Die Telemedizin ist nach Konzernangaben ein integraler Bestandteil der umfassenden digitalen Transformation von Rhön. Medizin-Vorstand Professor Dr. Bernd Griewing sagte: „Die enge Zusammenarbeit unserer Kliniken und Fachabteilungen ist für uns essentiell und ein starkes Rückgrat unserer modernen und qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung. Die Telemedizin fördert dies. Sie ermöglicht uns, Versorgungslücken – nicht nur in ländlichen Regionen – zu schließen. Dementsprechend investieren wir seit Jahren kontinuierlich in diesen Bereich.“

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