Die Kohl-Tochter 7x4 will ihr Konzept der patientenindividuellen Verblisterung vorantreiben: Künftig sollen Ärzte die Wochenblister von 7x4 direkt verschreiben können. Dazu hat das saarländische Unternehmen eine Kooperation mit dem Softwarehersteller Compugroup geschlossen. Im Auftrag von Kohl hat die Compugroup-Tochter ifap Service-Institut für Ärzte und Apotheker die Software „i:blister“ entwickelt. Das Modul kann von allen Ärzten mit einer Software des Anbieters in den Testregionen der 7x4-Box benutzt werden.
Das neue Modul erkenne aufgrund hinterlegter Parameter, welche Patienten für eine Versorgung mit Wochenblistern geeignet sind, erklärte ein ifap-Sprecher gegenüber APOTHEKE AHDOC. „Das System signalisiert dem Arzt, dass er verblistern kann, per Knopfdruck öffnet sich i:blister.“ Aus einer Liste kann der Arzt alle verfügbaren Medikamente auswählen. Anschließend wird ein Blisterrezept erstellt, das eine zusätzliche Zeile zu Einnahmezeitpunkt und -dauer beinhaltet, ansonsten aber wie ein ganz normales Rezept aussieht.
Da die Integration in die Software den Entwicklern zufolge nicht ganz einfach ist, hat Kohl das Modul wohl nicht ohne Grund bei ifap in Auftrag gegeben. Zur Compugroup zählen mehrere Arztinformationssysteme (AIS), darunter der Marktführer Medistar, das nach Unternehmensangaben bundesweit rund 20.000 Praxen verwenden.
7x4 will den insgesamt zersplitterten Markt trotzdem weiter erschließen. Man stehe derzeit in Verhandlungen auch mit anderen Softwareherstellern, sagte ein Kohl-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. „Die Verordnung von Wochenblistern soll so unbürokratisch wie möglich und gleichzeitig sicher für die Ärzte sein“, so der Sprecher. Dass sich 7x4 damit auch die Konkurrenz im Blistermarkt vom Leib halten kann, dürfte bei den Aufträgen ebenfalls eine Rolle spielen: Mit der Software lässt sich ausschließlich die 7x4-Box verordnen.
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