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Relaunch für Apotheken Umschau

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Berlin -

Mehr Prävention, weniger hochtrabend und eine Seite für Männer – die Apotheken Umschau erscheint in der ersten Oktober-Ausgabe erstmals im neuen Look. Mehr als zwei Jahre Marktforschung wurden im Vorfeld des Relaunchs betrieben, der markant und dezent gleichzeitig sein soll. Chefredakteur Dr. Hans Haltmeier und Geschäftsführer Dr. Dennis Ballwieser sprachen mit APOTHEKE ADHOC vorab über das neue Heft.

Die erste Umschau im neuen Gewand widmet sich im Titel dem Thema „Kraft fürs Knie“. Weitere Themen sind Wechseljahre, Läuse, Naturmedizin und Ernährung. Die Gestaltung wirkt aufgelockerter: Das Titelbild nimmt jetzt die gesamte Vorderseite ein, Logo mitsamt Apotheken-A rutschen etwas nach unten und in die Mitte, auch der Kasten für die weiteren beworbenen Themen an unteren Ende der Seite wurde aufgelöst und ebenfalls ins Titelbild integriert.

Es war den Machern des Hefts erkennbar wichtiger, dass die Kunden ihr Magazin gefahrlos wiedererkennen. Das Logo ist geblieben, wurde nur leicht angepasst. „Die Veränderungen werden deutlich erkennbar sein, aber wir werden natürlich unsere treuen Leser nicht verprellen“, erklärt Ballwieser.

Stärker als bisher möchten sich die Umschau-Macher dem Thema Prävention widmen. Als fester Bestandteil wird die Rubrik „Dranbleiben“ installiert, die sich als Serie über mehrere Ausgaben erstrecken soll und ebenfalls auf dem Titel der 10A-Ausgabe beworben wird. „Der Leser kann sich mit uns zusammen ein Ziel setzen – beispielsweise einen 5-Kilometer-Lauf zu schaffen – und wir begleiten ihn bei seinen Zwischenzielen über mehrere Wochen. Der Anspruch ist: Tipps für ein gesundes Leben zu geben, und das in kleinen Schritten zu erreichen“, erklärt Haltmeier die Serie.

Neu im Heft wird zudem die Rubrik „Männersache“ sein, die sich vor allem an Männer wendet und im Design deutlich vom Rest des Hefts abhebt. „Die Männerseite wird immer etwas kantig sein und das Thema mit einem Cartoon auch mal locker angegangen“, so Haltmeier. Da häufig die Frauen in der Familie die Rolle der Gesundheitsmanagerin übernehmen, würden sie auch öfter angesprochen. „Männer gelten in Gesundheitsfragen oft als Brachland“, so Haltmeier. Aber das ändere sich seit einigen Jahren, Gesundheitsthemen gewönnen auch bei Männern an Bedeutung.

Die Umschau möchte zudem mehr in Kontakt zu ihrer Leserschaft treten: „Wir treten personalisierter auf und es wird mehr Response-Möglichkeiten geben“, kündigt Ballwieser an. In der Rubrik „Leserfrage“ können die Leser direkt mit der Redaktion in Kontakt treten. Die Titelgeschichten sollen Schwerpunktthemen werden, die auf allen Kanälen für zwei Wochen gespielt werden.

Bei Ratgeberthemen will die Umschau zwar an ihrem eigenen Anspruch an die Qualität der Inhalte festhalten, es dem Leser aber künftig einfacher machen: „Die Infografik darf auch mal etwas reduziert sein und nicht zu wissenschaftlich daherkommen. Korrekt in den Inhalten, konsequent im Design, aber wir lassen dann auch mal die Sache für sich stehen“, so Haltmeier.

Ballwieser glaubt an einen doppelt positiven Effekt der Apotheken Umschau. Einerseits der kaufmännische Aspekt – der Warenkorb des treuen Lesers als Kunden in einer Apotheke sei im Vergleich durchschnittlich 18 Euro wertvoller. Außerdem hätten regelmäßige Umschau-Leser eine größere Vorbildung: „Von Kunden mit einer größeren Gesundheitskompetenz kann das Apothekenteam profitieren, weil das Beratungsgespräch von einer anderen Basis ausgeht“, ist Ballwieser überzeugt.

Für den Relaunch hat sich der Wort & Bild Verlag viel Zeit genommen. Nach intensiver Marktforschung wurden mindestens 16 verschiedene Lesergruppen ausgemacht, deren Bedürfnisse es zu befriedigen gilt. Geplante Änderungen wurden mit dem eigenen Apothekenbeirat besprochen, aber auch die Meinung externer Apotheker wurde eingeholt.

Auch wenn der Verlag schon mit dem Relaunch begonnen hatte, als mit MyLife aus dem Hause Burda ein neuer Mitbewerber auf den Markt gekommen war, passt das Timing jetzt gut. Nicht nur, weil man das neue Heft bei der Expopharm in Düsseldorf präsentieren kann: Noweda und Burda bewerben ihr Heft MyLife ab sofort in einer groß angelegten Kampagne, bis Oktober sollen rund 10.000 Werbeflächen bespielt werden. Zuletzt wurden neue Spezialhefte – etwa für Senioren – herausgegeben, die sich erkennbar an das Angebot des Wort & Bild Verlags anlehnen. In Baierbrunn heißt es daher etwas süffisant, der beste Wettbewerb sei immer der, der mit neuen Ideen komme.

Die Umschau hat laut Verlagsangaben rund 19 Millionen Leser. Das Heft erscheint zweimal pro Monat in einer Auflage von rund 8,9 Millionen verkauften Exemplaren. Das erste Heft kam 1956 mit 16 Seiten Inhalt und einer Auflage von 50.000 Exemplaren auf den Markt. Der Titel zeigte einen Wissenschaftler, der einen prüfenden Blick auf ein Reagenzglas wirft. Das Design war noch schwarz-weiß und die Schrift natürlich anders als heute. Unter Apotheken Umschau stand „in Wort und Bild.“ Die folgenden Cover waren weniger ernst und zeigten strahlende Kinder und glückliche Frauen bei der Gartenarbeit. Sogar Prominente wurden auf Seite 1 abgebildet: Der Schauspieler Heinz Rühmann lächelte in einer Ausgabe des Hefts von 1965 mit einer Frau den Lesern entgegen. Der Verlag nutzt die historischen Cover gerade für eine Social-Media-Kampagne.

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