Öko-Test hat insgesamt 38 verschiedene Produkte getestet. Darunter Kosmetika aus der Drogerie, der Parfumerie, dem Reformhaus und der Apotheke, Die Ergebnisse reichen von „sehr gut“ bis „mangelhaft“. Für den größten Abzug in der Bewertung waren aromatische Kohlenwasserstoffe und halogenorganische Verbindungen verantwortlich. Ebenfalls auffällig: Auch wenn eine Reinigungsmilch zumeist für sensible Haut empfohlen wird, sind häufig deklarationspflichtige Duftstoffe enthalten.

Testsieger aus der Apotheke

Unter den Produkten mit dem Testurteil „sehr gut“ finden sich auch Apothekenmarken. Die Annemarie Börlind LL Regeneration Sanfte Reinigungsmilch überzeugt trotz des enthaltenen Cumarins auf voller Linie. Der Preis pro 200 ml beträgt 33,27 Euro. Auch die Dr. Hauschka Reinigungsmilch von Wala kann trotz deklarierungspflichtiger Duftstoffe punkten. Enthalten sind Geraniol und Citronellol. 200 ml Reinigungsmilch kosten 28,97 Euro. Beide Produkte kommen im Umkarton daher – in diesem Test gab es hierfür jedoch keine Abwertung. Zur Abwertung um eine Note führte die Umverpackung lediglich dann, wenn die Pappe kein Glas schützt.

Zertifizierte Naturkosmetik mit „sehr gut“ bewertet

Ohne zusätzliche Verpackung kommt die Primavera Erfrischende Reinigungsmilch Bio Neroli & Bio Cassis aus. Enthalten ist der Parfumstoff Citral. Pro 200 ml kostet das Produkt 30 Euro. Auch die Weleda 2in1 Erfrischende Reinigung erhält das Gesamturteil „sehr gut“. Sehr sensible Haut könnte auch hier reagieren – es sind Geraniol, Citral enthalten. 200 ml kosten 19,90 Euro. Ein Naturkosmetik-Produkt kommt ganz ohne Parfum aus: I+M Freistil Sensitiv Reinigungsmilch Aloe Vera Jojoba ist frei von Duftstoffen. Mit 17,20 pro 200 ml gehört das Produkt zu den günstigen Naturkosmetik-Produkten.

Vichy und Beiersdorf im Mittelfeld

Von Beiersdorf wurden gleich zwei Produkte getestet. Einmal die Eucerin Dermato Clean Reinigungsmilch und einmal die Nivea Sanfte Reinigungsmilch. Das Produkt von Eucerin erhielt das Gesamturteil „befriedigend“. Der Grund: Es wurden synthetische Polymere gefunden. Das Nivea-Produkt wurde mit „ausreichend“ bewertet, da es synthetische Polymere und den umstrittenen Duftstoff Lilial enthält. Laut Beiersdorf ist ein Relaunch im Oktober für eine Lilial-freie Variante geplant. Auch in der Vichy Minéral Mizellen Reinigungsmilch wurden die synthetischen Polymerverbindungen gefunden. Darüber hinaus enthält das Produkt PEG und PEG-Derivate. Das Gesamturteil lautet „befriedigend“.

Schlusslicht: Pierre Fabre

Die Eau Thermale Avène Milde Reinigungsmilch von Pierre Fabre bekommt von Öko-Test nur das Gesamturteil „mangelhaft“. Neben PEG und PEG-Derivaten wurden synthetische Polymere in der Rezeptur gefunden. Darüber hinaus hat das Labor MOAH-Verbindungen detektiert. Einige dieser aromatischen Kohlenwasserstoffe stehen im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Diese Mineralölrückstände können über Paraffine in Kosmetika gelangen.

Reinigungsmilch als sanfte Alternative

Reinigungsmilch kommt anders als Seife oder Waschgel ohne Schaumbildung aus. Das liegt daran, dass eine Reinigungsmilch aus Ölen, Wasser und Emukgatoren besteht. Der Reinigungsprozess geschieht über Umschließen der fetthaltigen Schmutzsubstanzen wie Talg und Make-Up. Die Produkte können mit der Hand oder einem Wattepad aufgetragen werden. Mit Hilfe von Wattepads kann das Produkt inklusive Schmutzes und Make-Up-Resten auch wieder abgenommen werden. Ein Nachspülen mit klarem Wasser kann abschließend erfolgen. Die Haut wird weniger ausgetrocknet als nach der Reinigung mit Tensiden oder tensidfreien Waschsubstanzen.