Nachdem die Produktion von Pharma Westen bereits ins Ausland verlagert wurde, verschwindet jetzt auch der Name des Leverkusener Reimporteurs im deutschen Markt. Die Nummer 4 am Markt nach Kohl, Emra und Eurim firmiert ab März unter dem Namen der dänischen Mutterfirma Orifarm.
Apotheken sollen Arzneimittel schon ab März unter dem neuen Namen und dem Kürzel ORI bestellen können. Am deutschen Unternehmenssitz sollen in Kürze alle Schilder ausgetauscht sein. In Leverkusen arbeiten derzeit 200 Mitarbeiter in Verwaltung und Vertrieb; noch vor vier Jahren waren es knapp 600.
Pharma Westen will künftig stärker international erprobte Prozesse nutzen: „Die Umbenennung steht symbolisch für den zukünftig noch engeren Erfahrungsaustausch mit unserem dänischen Mutterkonzern. Es ist uns wichtig, diesen zu nutzen, um innerhalb Deutschlands noch besser zu werden und unseren Kunden den bestmöglichen Service für unsere Produkte zu bieten“, sagt Geschäftsführer Ansgar Eschkötter.
Pharma Westen wurde 1984 von Hans Dieter Ohrem und Dietmar Westen gegründet und 2005 von Orifarm übernommen. Vor zwei Jahren wurden die deutsche und dänische Produktion nach und nach an den tschechischen Orifarm-Standort bei Prag verlagert. Das Unternehmen hatte sich wegen des Umzugs von vielen Mitarbeitern getrennt.
Der Reimporteur führt derzeit rund 800 Präparate. Der Jahresumsatz liegt bei rund 300 Millionen Euro. Insgesamt erwirtschaftete die Gruppe 2012 rund 667 Millionen Euro. Orifarm wurde 1994 von Hans und Birgitte Bøgh-Sørensen gegründet und ist heute nach eigenen Angaben führend in Europa. Das dänische Unternehmen ist auch in Schweden, Norwegen und Finnland aktiv. Außerdem werden Generika für den skandinavischen Markt vertrieben.
Umgekehrt hatte 2012 Emra als erster größerer deutscher Reimporteur den Schritt ins Ausland gewagt. Die Firma aus Trittau bei Hamburg hatte die Mehrheit an der dänischen Firma Paranova übernommen. Mit dem Kauf wurde die Produktion für Schweden, Dänemark und Finnland nach Deutschland verlagert.
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