Reimporteure

Kohl gibt Elektroautos auf

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Berlin -

Edwin Kohl hat ein Faible für Technik. Doch nach der industriellen Verblisterung hat der saarländische Unternehmer jetzt auch das Geschäft mit Elektroautos aufgegeben. Der Gründer des gleichnamigen Reimporteurs hat seine Anteile am Autohersteller Mia electric an die Darmstädter Investmentgesellschaft Focus Asia verkauft. Der Rest verbleibt im Besitz der französischen Region Poitou-Charentes. Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben.

Kohl war vor drei Jahren in die Autobranche eingestiegen. Er hatte die Sparte gemeinsam mit dem Essener Energieberater Conenergy aus der Insolvenzmasse des französischen Automobilzulieferers Heuliez übernommen.

Bisher hielt Kohl über sein Unternehmen Impulsus clean Technologies 88 Prozent. Mit der Firma sollen Start-ups aus den Bereichen Elektromobilität, Windenergie oder Recycling beim Markteintritt unterstützt werden. Die Gründung von Mia electric ging laut Unternehmensangaben auf das besondere Interesse Kohls für saubere Mobilität und erneuerbare Energien zurück.

Die Autos werden im französischen Cerizay, das rund 100 Kilometer südlich von Nantes liegt, produziert und hauptsächlich nach England, Frankreich und Deutschland verkauft. Insgesamt gibt es laut Hersteller fünf Modelle. Die Reichweite der Autos liege bei 125 Kilometern. Der Preis für einen Wagen liegt bei rund 23.000 Euro.

Vor drei Jahren sah Kohl Elektroautos als „absoluten Zukunftsmarkt“. Heute ist Ernüchterung eingekehrt: Trotz des Engagements von Politik und Wirtschaft haben sich Elektroautos auf dem Markt noch nicht durchsetzen können. In den vergangenen zwei Jahren sei das Marktumfeld schwieriger geworden, sagte ein Kohl-Sprecher. Insbesondere die Finanzkrise habe die Entwicklung ausgebremst.

Die von Kohl gesteckten Ziele konnte Mia nicht erfüllen: 2011 sollten 5000 Autos verkauft werden, danach mindestens 10.000 Stück jährlich. Laut Unternehmen gingen dagegen bislang 1000 Autos vom Band. „Trotz des schwierigen Marktumfeldes haben wir in den letzten gut drei Jahren die Mia vom Prototypenstatus zur Serienproduktion gebracht und unter anderem die Brennstoffzelle weiterentwickelt“, resümierte Kohl.

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