Reimporteure

Entlassungswelle bei CC Pharma

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Berlin -

Bei CC Pharma hat es einen weiteren Einschnitt in der Belegschaft gegeben. Der rheinland-pfälzische Reimporteur hat 45 Mitarbeiter entlassen. Sieben weitere stehen auf der Kündigungsliste. Ein Grund sei die weiterhin schwierige Warenbeschaffung im Ausland, sagt der Betriebsratsvorsitzende Walter Zajdziuk.

Erst im vergangenen Sommer zog CC Pharma die Reißleine und entließ 160 seiner 420 Mitarbeiter. Die Mehrheit der Beschäftigten stammte aus der Produktion. Die aktuell dritte Entlassungswelle in den vergangenen sechs Jahren betrifft alle Bereiche des Betriebs. Die Zahl der Beschäftigten liegt damit bei rund 200.

CC Pharma komme noch immer nicht an genug Ware, so Zajdziuk. „Der Wettbewerb hat im Moment bessere Karten.“ Das Unternehmen mit Sitz in Densborn habe handeln müssen, da es nicht genug Arbeit gebe. Die Zukunft für sieben Mitarbeiter stehe aktuell noch nicht fest. „Wenn wir wieder Ware erhalten, brauchen wir sie schnell, weshalb sie noch nicht entlassen wurden.“

Die Stimmung im Betrieb sei gespalten, sagt Zajdziuk. Bereits im vergangenen Jahr seien die Probleme offen angesprochen worden. Mitarbeiter, die möglicherweise von einer Kündigung betroffen sein könnten, seien informiert gewesen. Die Geschäftsführung um Dr. Thomas Weppelmann hat den Betriebsrat im März über die jüngsten Pläne informiert. „Mit den jetzt eingeleiteten Maßnahmen, die wir sehr konsequent umsetzen müssen, können und wollen wir so viele Arbeitsplätze wie möglich langfristig erhalten“, sagt Weppelmann.

Die 45 gekündigten Mitarbeiter würden auf Wunsch freigestellt. „Wir haben im Sozialplan offen gelassen, ob wir sie wieder zurückholen werden“, so Zajdziuk. 2010 sei eine komplette Schicht geschlossen und ein halbes Jahr später wieder aufgebaut worden. Auch bei den Kündigungen im vergangenen Jahr hieß es, in den Abwicklungsverträgen sei offen gelassen worden, Betroffene wieder einzustellen. „Ich gehe davon aus, dass es sich jetzt um die letzte Entlassungswelle handelt und der Betrieb künftig gut aufgestellt ist.“

Auch der schwache Euro macht dem Reimporteur weiter zu schaffen. Bereits im vergangenen Jahr hatte Zajdziuk darauf hingewiesen, dass die Engländer den Markt mit hochpreisigen Produkten leer kaufen würden. Zudem belaste der Herstellerabschlag das Geschäft weiter, da er die Preisdifferenz schmälere. Die Probleme seien in der kompletten Branche zu spüren: „Wir kämpfen alle.“

Der Umbau bei CC Pharma wurde seit Juni 2015 von Dr. Manfred Ziegler begleitet. Der Chef der Unternehmensberatung Conzima hatte die Geschäftsführung erst Anfang März an Weppelmann übergeben. Der Betrieb sei vernünftig für die Zukunft aufgestellt, sagte Ziegler. Er hatte den Chefposten von Dr. Ulrich Eggert übernommen; der ehemalige Deutschlandchef von Astellas führte das Unternehmen seit Oktober 2014.

Der Reimporteur hat zuletzt weiter an Umsatz verloren. Auch der Marktanteil ging auf 8 Prozent zurück. CC Pharma liegt aktuell auf Platz 5. Marktführer ist Kohlpharma. Dahinter rangieren Emra, Eurim und Orifarm. Auch der Leverkusener Reimporteur hat in diesem Jahr einen weiteren Stellenabbau von 41 Mitarbeitern angekündigt, nachdem im vergangenen Jahr der hauseigene Außendienst gestrichen wurde.

Weitere Anbieter sind Axicorp, Haemato und ACA Müller. Der Gottmadinger Reimporteur hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, sich von 60 Angestellten aus Produktion und Logistik zu trennen. Das Unternehmen konnte seinen Marktanteil zuletzt aber ausbauen.

CC Pharma wurde 1999 gegründet und gehört Klaus-Wilhelm Gerke und seiner Tochter Alexandra Gerke, die Geschäftsführerin von Pharma Gerke ist, sowie Weppelmann. Seit 2006 sitzt die Firma in Densborn in der Vulkaneifel. 2009 entstand ein weiteres Gebäude mit Lager-, Produktions- und Büroflächen.

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