Reimporteure

ACA Müller plant eigene Produkte

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Berlin -

Der Reimporteur ACA Müller wird Hersteller: Das Unternehmen aus Gottmadingen will in diesem Jahr auch eigene Medizinprodukte anbieten. Die eigenen Marken sollen in Südkorea produziert und hierzulande zunächst testweise vertrieben werden.

Das Sortiment steht noch nicht konkret fest. Geplant sind Produkte für den Praxisbedarf und Kliniken. „Wir besitzen die Zulassung für die Produkte“, sagt Vorstand Arne Nielsen. Ein Vorteil sei, dass Medizinprodukte weniger streng geregelt seien.

Die neue Sparte baut er derzeit gemeinsam mit Axicorp-Gründer Holger Gehlhar auf, der als externer Berater engagiert ist. Die Medizinprodukte sollen unter die Klasse I fallen, die das niedrigster Risiko für den Patienten darstellen. Im Sommer 2014 sei der Markteinstieg geplant. Zunächst werde mit einem Lohnhersteller zusammengearbeitet.

Seit 2012 bietet ACA Müller importierte Medizinprodukte an. Der Bereich soll künftig erweitert werden: Die Zahl der Mitarbeiter, die sich um Medizinprodukte kümmern, soll bis zum Sommer auf 30 verdoppelt werden. Die Eigenmarken sollen laut Nielsen sogar günstiger als die Reimporte sein. Angesprochen werden Apotheken, Kliniken oder Pflegeheime.

Das neue Standbein ist eine Idee der neuen Mehrheitseigner. Im April hatte Firmengründer Arthur Müller seine Anteile an die neu gegründete Deutsche Pharma Holding verkauft. Einer der Investoren ist Dr. Jörg Peter Heimel, der beim privaten Pflegeheimbetreiber Silver Care auch Vorsitzender des Beirats ist.

ACA Müller ist nicht der erste Reimporteur, der eigene Medizinprodukte anbietet. Auch Eurim ist mit einer eigenen Linie in dem Markt aktiv. Über die belgische Tochterfirma „Eurim Pharm IUPs“ werden seit etwa zehn Jahren kupferhaltige Spiralen zur Verhütung selbst hergestellt. Das Sortiment werde ständig erweitert, so Firmenchef Andreas Mohringer.

ACA Müller erwirtschaftet derzeit knapp 10 Prozent seines Umsatzes mit dem Reimport von Medizinprodukten. Die Sparte soll sich im kommenden Jahr doppelt so viel einbringen. Für das laufenden Jahr erwartet der Reimporteur einen Umsatz von rund 120 Millionen Euro. Ab 2015 sollten auch die Eigenmarken einen entscheidenden Anteil am Umsatz ausmachen, so Gehlhar.

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