Enzympräparate

Reflexym: Wobenzym-Kopie für dm

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Berlin -

Ein weiteres bekanntes Produkt aus der Apotheke bekommt Konkurrenz aus dem Mass Market: Die Firma Madaus & Lauscher hat mit Reflexym ein hoch dosiertes Enzympräparat in die Drogerie gebracht. Das Design erinnert auffällig an den Klassiker Wobenzym. Hinter der Firma stehen zwei Apotheker mit Pharma-Vergangenheit.

Reflexym vegan wird auf der Verpackung als Enzympräparat mit Bromelain und Papain sowie mit Vitaminen und Mineralstoffen beworben. Ausgelobt werden Wirkungen auf Bindegewebe, Knorpelfunktion, Zellschutz und Immunsystem.

Enthalten sind Bromelain 100 mg, Papain 130 mg und 50 mg Rutin (Rutosid) sowie die Vitamine C, D und B12 und Selen, Mangan und Zink. Damit ähnelt das Produkt dem Klassiker Wobenzym, der allerdings Trypsin statt Papain enthält und keine Vitamine oder Spurenelemente. Wobenzym Immun wiederum ist zwar ähnlich breit zusammengesetzt, aber deutlich niedriger dosiert.

Die Tabletten sind lactose-, zucker- und glutenfrei, pro Tag sollen 2x2 Stück eingenommen werden, bei Bedarf 2x3. Letzteres entspricht der Menge bei Wobenzym. Die Packung mit 100 Tabletten kostet 17,95 Euro, die gleiche Menge Wobenzym ist mit knapp 40 Euro gelistet.

Madaus & Lauscher ist mit den Marken Hyarthril und Frailex auch in Apotheken vertreten. Hinter dem Unternehmen stehen die beiden Apotheker Dr. Andreas Madaus und Dr. Thomas Lauscher. Beim OTC-Hersteller Madaus haben beide eine gemeinsame Vergangenheit: Madaus entstammt der Eigentümerfamilie und war selbst lange im Management für die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie Produktion zuständig. Lauscher war ab 2007 Geschäftsführer beim Echinacin-Hersteller; zuvor hatte er unter anderem für Opfermann gearbeitet.

Madaus war 1919 gegründet worden und Ende der 1990er Jahre in eine existenzbedrohende Krise geraten. Um den Konkurs abzuwenden, holt die Eigentümerfamilie den Berater Walter Droege ins Unternehmen, der nach und nach 93 Prozent der Anteile erwarb und 2007 die komplette Firma für rund 600 Millionen Euro an Rottapharm verkaufte. Der italienische Hersteller fusionierte 2014 mit dem schwedischen Hersteller Meda, der zwei Jahre später von Mylan übernommen wurde.

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