Schlankheitsmittel

Refigura: Neue Galenik, erweiterte Zulassung Nadine Tröbitscher, 08.01.2018 12:39 Uhr

Berlin - 

Ein Blick in volle Fitnessstudios und in die Einkaufswagen verrät den alljährlichen Neujahrstrend: Abnehmen steht bei vielen Menschen auf der Liste der guten Vorsätze ganz oben. Gesundes Essen und mehr Bewegung sollen helfen, die Pfunde purzeln zu lassen. Wem es so nicht schnell genug geht oder den inneren Schweinehund nur schwer überwinden kann, hofft auf Hilfe aus der Apotheke. Aber auch Diabetiker sind angehalten, das Gewichtsmanagement ernst zu nehmen. Pünktlich zum Start der Abnehmsaison launcht Heilpflanzenwohl eine neue Refigura-Galenik.

Refigura (Kionutrim-CSG) war laut Iqvia die erfolgreichste Produkteinführung im Segment der Schlankheitsmittel in den vergangenen zehn Jahren und konnte im vergangenen Jahr die Abnehmsaison retten. Der orale Kalorienbinder ist zur unterstützenden Behandlung von Übergewicht, Adipositas sowie zur Gewichtskontrolle im Rahmen einer kalorienarmen Ernährung indiziert. Das Medizinprodukt erfuhr nun eine Zulassungserweiterung: Refigura ist ab sofort in der EU für die Bindung von Zuckern und Kohlenhydraten zugelassen. Somit könnte das Produkt eine Rolle für das Gewichtsmanagement von Diabetikern und Prä-Diabetikern spielen. Die Entscheidung der Notified Bodies ist auf die Ergebnisse der Trivedi-Studie zurückzuführen, die die Wirkung von Refigura auf den Hb1Ac-Wert untersuchte.

Die verblindete placebokontrollierte Studie konnte anhand von 96 übergewichtigen Probanden zeigen, dass Kionutrim-CSG den Hb1Ac-Wert nach 45 und 90 Tagen signifikant senken konnte. Probanden mit einem erhöhten Hb1Ac-Wert über 6 Prozent konnten profitieren. In Deutschland leben mehr als 10 Millionen Diabetiker – mehr als 1,3 Millionen sind bereits erkrankt, ohne davon zu wissen. Die Zahl der Neuerkrankungen steigt pro Jahr um etwa 300.000. Diabetiker sollten zu Beginn der Einnahme von Refigura den Blutzuckerspiegel regelmäßig überprüfen.

Das Medizinprodukt enthält unverdauliche Faserstoffe natürlichen Ursprungs, ß-1,4-Polymere aus D-Glucosamin und N-Acetylglucosamin sowie weitere 1,4-ß-glycosidisch verknüpfte D-Monosaccharid-Einheiten mit ɑ-1,6-glycosidisch gebundenen Monomeren. Freie Fettsäuren, Zucker und Kohlenhydrate können von den kationischen Polysacchariden elektrostatisch gebunden werden und ein Gel bilden. So können 41 Prozent der Zucker, 42 Prozent der Nahrungsfette und 46 Prozent der Kohlenhydrate aus der zugeführten Nahrung gebunden und über den Stuhl ausgeschieden werden.

Die Folge sind eine geringere Kalorienzufuhr und eine unterstützende Aktivierung der Fettverbennung, die die Pfunde purzeln lassen sollen. Insgesamt wurden 19 placebokontrollierte Studien durchgeführt. Bislang war Refigura in Packungen mit 15, 30 und 90 Sticks im Handel. Das Medizinprodukt soll zehn Minuten vor einer Mahlzeit in Wasser eingenommen werden. Zu Arzneimitteln soll ein Abstand von einer Stunde vor oder vier Stunden nach der Einnahme von Refigura eingehalten werden. Seit Januar ist das Produkt auch als Kapsel erhältlich. Sie sollen dreimal täglich 20 bis 40 Minuten vor jeder Mahlzeit mit Wasser eingenommen werden. Empfohlen werden bis zu drei Kapseln.

In Apotheken gibt es insgesamt rund 500 verschiedene Diätetika. Neben „Schlankheitspillen“ zählen auch proteinreiche Ersatzmahlzeiten zum Sortiment. Führend sind Diätpulver wie Almased, Yokebe (Naturwohl), Apoday (Wepa), Xlim (Biomo), Slim Fast (Allpharm) und Multan (Weber & Weber). Noch relativ neu war 2017 Body Control von Dr. Scheffler. Die Kooperationen sind bei den Diätpulvern mit Eigenmarken am Start.

Unter den Produkten zur Gewichtsabnahme gehören Formoline (Certmedica), Orlistat von Hexal und Ratiopharm sowie XLS Medical mit Kohlenhydratblocker, Fettbinder und Appetitzügler (Omega) zu den bekanntesten Marken. Alli (GlaxoSmithKline) ist seit vier Jahren außer Handel. Der Fettbinder von Doppelherz (Queisser) ist seit etwas mehr als zwei Jahren erhältlich. Biofax (Strathmann) wirkt entwässernd und wird ebenfalls zur Gewichtsreduktion eingesetzt. Aber auch einige Tipps können helfen, den guten Vorsatz umzusetzen.

Der Refigura-Hersteller Heilpflanzenwohl bewirbt sein Produkt auch in diesem Jahr massiv im Fernsehen. Auf Sendern wie ZDF, Sat1, RTL, ProSieben und Vox werden entsprechende Spots zu sehen sein. Auch das Servicematerial für Apotheken wurde erweitert. Neben Beratungskarten, Proben und Deko stehen auch Patientenflyer zur Verfügung.