Wegen der massiven Kampagnen zum E-Rezept ist Redcare tief in die roten Zahlen gerutscht. Nach neun Monaten steht unter dem Strich ein Fehlbetrag von 20 Millionen Euro.
Redcare hat wegen höherer Vertriebskosten im dritten Quartal operativ weniger verdient. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) rutschte um rund 4 Millionen auf nun 11,4 Millionen Euro, wie der MDax-Konzern mitteilte. Die Marge verschlechterte sich um 1,2 Prozentpunkte auf 2 Prozent. Unter dem Strich und mit Blick auf die ersten neun Monate des Jahres vervielfachte sich der Fehlbetrag von 5,2 Millionen im Vorjahr auf nun 20,1 Millionen Euro.
Die Verluste dürften im vierten Quartal weiter steigen, denn Redcare will weiter massiv in Marketing investieren. Zu den Verlusten trugen aber auch Abschreibungen in Höhe von 50,5 Millionen Euro bei, im Vorjahreszeitraum waren es 39 Millionen Euro. Der Zuwachs ist laut Management „auf gestiegene Investitionen in den letzten Jahren und die strategische Partnerschaft mit Galenica bezüglich MediService zurückzuführen“.
CEO Olaf Heinrich kommentiert: „Wir verzeichnen einen großen Zuspruch für das elektronische Rezept in Deutschland – sowohl bei Neu- als auch bei Bestandskunden. Bereits heute nutzen rund 90 Prozent unserer E-Rezept-Kunden den vollständig digitalen Einlöseweg mittels CardLink und unserer App“.
CFO Jasper Eenhorst fügt hinzu: „Nach neun Monaten des laufenden Jahres beträgt unser Wachstum gegenüber dem Vorjahr 34 Prozent bei einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro. Wir haben die Marketingaktivitäten für Rx in Deutschland im Jahresverlauf verstärkt und uns entschieden, sie im vierten Quartal nochmals zu intensivieren. Wir sind auf Kurs, um die Prognose für das Gesamtjahr in jeder Hinsicht zu erfüllen.”
Bereits Anfang Oktober hatte Redcare erste Eckdaten vorgelegt, diese wurden gemeinsam mit den angepassten Jahreszielen bestätigt. Seither rechnet Redcare für dieses Jahr wegen höherer Werbeausgaben für das E-Rezept mit einem geringeren operativen Gewinn als davor. Die Umsatzprognose hatte das Unternehmen damals in der Tendenz leicht angehoben.
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