Pharmakonzerne

Reckitt gegen Bayer dpa/APOTHEKE ADHOC, 16.11.2012 09:05 Uhr

Berlin - 

Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser bietet gegen Bayer um das US-Unternehmen Schiff Nutrition. Reckitt will 42 US-Dollar je Aktie zahlen und liegt damit deutlich über der Offerte von Bayer. Der Leverkusener Konzern hatte 1,2 Milliarden Dollar (etwa 920 Millionen Euro) geboten, was rund 34 Dollar je Aktie entspricht.

Schiff Nutrition bietet Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel der Marken MegaRed, Move Free oder Airborne an. Die Übernahme durch Bayer galt als relativ sicher. Der Konzern hatte bereits einen Fusionsvertrag mit Schiff geschlossen. Der Kauf sollte demnach noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Ein Bayer-Sprecher wollte das Gegenangebot nicht kommentieren.

Reckitt würde sich mit dem Kauf einen weiteren Geschäftsbereich öffnen. Bisher bietet der Konzern Marken wie Nurofen, Strepsils Gaviscon, Mucinex und Durex in rund 200 Ländern an. Weltweit sind etwa 32.000 Menschen beschäftigt.

Das zweite Angebot hat die Aktien von Schiff Nutrition im nachbörslichen Handel um knapp 30 Prozent auf 44 Dollar nach oben springen lassen. Aktionäre scheinen sich offenbar auf einen Bieterkrieg zwischen den Deutschen und den Briten einzurichten.

Schiff Nutrition erzielte im vergangenen Geschäftsjahr, das im Mai endete, mit rund 400 Mitarbeitern einen Umsatz von 259 Millionen Dollar. Für das laufende Jahr peilt das Unternehmen ein Umsatzplus von 43 bis 46 Prozent an.