Die ARZ Haan AG kauft zum Jahreswechsel ein weiteres Rechenzentrum: Die Firma Styra & Partner aus Oldenburg wird vollständig übernommen. Styra ist kein Apothekenrechenzentrum, sondern rechnet Belege für sonstige Leistungserbringer im Gesundheitswesen ab. Der Schwerpunkt liegt bei Sanitätshäusern.
Styra wurde im Jahr 1995 gegründet. Die bisherigen Gesellschafter, Brigitte Kabelitz und Wolfgang Styra, sowie die 25 Mitarbeiter sollen am Standort Oldenburg weiterhin beschäftigt sein. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Nach dem Verkauf des Softwarehauses Lauer-Fischer an die CompuGroup wollte sich ARZ Haan auf das Abrechnungsgeschäft konzentrieren und dafür gleichzeitig die Basis verbreitern. Bereits 2011 wurde die Mehrheit an der AZH-Abrechnungszentrale für Hebammen übernommen. Zum Umsatz des Rechenzentrums steuern die Apotheker nur 40 Prozent bei; außerdem stellen sie ein Viertel der Kunden. Der Rest entfällt auf die anderen Leistungserbringer.
Laut ARZ-Vorstandschef Siegfried Pahl ist die Investition „die konsequente Fortführung der eingeschlagenen Wachstumsstrategie“. Mit der Styra übernehme die ARZ-Gruppe ein weiteres Kompetenzzentrum. „Die ARZ-Gruppe wird sich mit diesem Schritt noch stärker als Abrechnungsdienstleister im Gesundheitswesen profilieren“, so Pahl.
Wolfgang Styra sagte zu der Übernahme: „Wir freuen uns, die Einbindung der Styra & Partner GmbH in die ARZ-Gruppe in den nächsten Jahren gemeinsam zu gestalten und das hinzugewonnene Know-How sowie die Konzerndienstleistungen zum Wohl unserer Kunden zu nutzen.“
Das ARZ Haan hatte bereits 1991 das Rechenzentrum Hünxe – heute RZH – übernommen. Zu den Kunden zählen Heil- und Hilfsmittelerbringer, Heime und Pflegedienste, aber auch Rettungsdienste und Taxiunternehmen. Insgesamt hat die Firma mit rund 300 Mitarbeitern in Wesel und Hannover rund 7000 Kunden aus 30 Berufsgruppen.
Das ARZ Haan zählt nach eigenen Angaben zu den führenden Anbietern von Abrechnungsdienstleistungen im Gesundheitswesen. Mit mehr als 550 Mitarbeitern bei den Tochtergesellschaften rechnet die Unternehmensgruppe jährlich rund 90 Millionen Verordnungen mit einem Gesamtabrechnungsvolumen von mehr als 6,8 Milliarden Euro gegenüber den Kostenträgern ab.
APOTHEKE ADHOC Debatte