Merckle-Imperium

Ratiopharm kommt gut an APOTHEKE ADHOC, 05.11.2009 12:39 Uhr

Berlin - 

Die Merckle-Gruppe kann beim Verkauf des Ulmer Generikaherstellers Ratiopharm offenbar auf einen hohen Preis hoffen. Agenturmeldungen zufolge fielen die ersten Angebote höher aus als erwartet. Bis vergangenen Mittwoch seien in der ersten Runde zahlreiche unverbindliche Angebote sowohl von strategischen Investoren wie auch Finanzinvestoren eingegangen, heißt es demnach aus Finanzkreisen. Die Merckle-Gruppe sei mit der Höhe der eingereichten Angebote sehr zufrieden.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters liegen viele Angebote über 2 Milliarden Euro, einige sogar deutlich höher. Damit könnte eine Zerschlagung des international aufgestellten Generikaherstellers, zu dem neben AbZ und CT auch die kanadische Technilab-Gruppe gehört, abgewendet sein. Die Merckle-Gruppe
favorisiert den Verkauf als Ganzes.

Mit dem Verkauf ist nach wie vor frühestens im ersten Quartal 2010 zu rechnen.
Unklar ist, ob nach Ratiopharm und HeidelbergCement auch Phoenix noch angetastet werden muss. Die Schulden der Merckle-Gruppe werden auf vier Milliarden Euro geschätzt; der Verkauf eines großen Teils der HeidelbergCement-Aktien soll rund 1,65 Milliarden Euro in die Kasse gespült haben.

Bereits Anfang Oktober hatte es Anzeichen gegeben, dass ein Aderlass des angeschlagenen Merckle-Imperiums abgewendet werden könnte: Wegen der „deutlichen Stabilisierung der Gesamtsituation der Merckle-Gruppe“ hatte sich die Familie des verstorbenen Unternehmers Adolf Merckle entschlossen, die 93-prozentige Beteiligung am Pistenfahrzeughersteller nicht zu verkaufen, sondern langfristig im Familienbesitz zu halten.