Eigentlich läuft das Patent für Cerazette (Desogestrel) erst Mitte Dezember ab. Um sich selbst einen Vorsprung zu verschaffen, hat der Hersteller Merck Sharp & Dohme (MSD) Anfang Juli mit Jubrele eine preisgünstigere Alternative auf den Markt gebracht. Doch Anfang August legte Ratiopharm nach und führte mit Yvette ein eigenes Generikum ein.
Auf Nachfrage teilte Ratiopharm mit: „Grundsätzlich messen wir rechtmäßigen Patenten als Schutz des geistigen Eigentums größten Wert bei. Eine Patentverletzung unsererseits liegt in diesem Fall nicht vor, da nach unserer Auffassung das Patent zu Unrecht erteilt wurde. Wir haben daher entsprechende rechtliche Schritte eingeleitet.“
Cerazette ist in Deutschland seit November 1999 zugelassen. Ursprünglich von Organon entwickelt, war das Produkt erst von Essex gekauft und dann mit dem neuen Eigentümer von MSD übernommen worden. Der Hersteller will nun prüfen, wie mit dem Vorstoß aus Ulm umzugehen ist.
Das Original kostet in der Dreimonatspackung 36,83 Euro, das hauseigene Generikum von MSD 32,88 Euro und das Konkurrenzprodukt von Ratiopharm 29,83 Euro. Die anderen Generikahersteller stehen in den Startlöchern. Neben der Ratiopharm-Schwester CT haben auch Actavis, Aristo, Gedeon Richter, Hexal/1A/Sandoz, Hormosan, Madaus, Pfizer und die Sanofi-Tochter Zentiva Zulassungen in der Tasche.
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