Randnotiz

Rezeptautomat bei Aldi

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Berlin -

Der Discounter Aldi Süd will Medienberichten zufolge seinen Service deutlich erweitern und in neuen Filialen künftig Kundentoiletten anbieten. Aber diese Meldung war es nicht, die die Apotheker verunsicherte. Vielmehr die Äußerung einer Aldi-Sprecherin, dass es in einem Konzeptmarkt bei München demnächst Kaffee- und Rezeptautomaten geben soll. Pick up 2.0? Keine Angst, nur Kochrezepte.

Dass die Apothekerschaft sensibel auf derartige Meldungen reagiert, ist historisch bedingt: Bei der Drogeriekette dm gab es über viele Jahre Rezeptsammelstellen und Arzneimittelterminals. Die Apotheker kämpften lange politisch gegen diese „Auswüchse des Versandhandels“, bis sich das Konzept wirtschaftlich erledigt hatte und dm die Pick-up-Stellen einstampfte.

Aldi stand aber ebenfalls immer mal wieder im Verdacht, zumindest indirekt eine Versandapotheke zu gründen. So wie Schlecker. Oder wenigstens im Bereich der freiverkäuflichen Arzneimittel und Gesundheitsprodukte Druck auf den Markt zu machen. So wie unlängst Netto. Aldi hat niemand gern als Gegner. Doch zuletzt ging der Trend beim Discounter in die entgegen gesetzte Richtung: Im vergangenen Jahr verabschiedete sich Aldi Nord aus dem Regalgeschäft mit Gesundheitsprodukten.

Und die Aldi-Sprecherin gab auch bezüglich des Rezeptautomaten auf Nachfrage sogleich Entwarnung: „Hier sind Kochrezepte gemeint.“ Nur das mit der Kundentoilette bleibt heikel. Denn damit ist Aldi im Vorteil gegenüber Apotheken, wo sich die Kunden aus apothekenrechtlichen Gründen nicht erleichtern dürfen.

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